Goodbye "Value at Risk"


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Angespannte Risikosituationen, ein intensiver Wettbewerb, flache Zinsstrukturkurven sowie qualitative Anforderungen an das Risikomanagement aus regulatorischer Sicht führt zu einem höherem Augenmerk auf eine effiziente Umsetzung der Kreditrisikostrategie in Banken. "Wichtig dabei ist vor allem die Generierung von Steuerungsinformationen zum Erreichen Risk-/Return-optimaler Portfoliostrukturen", sagt Dr. Ursula Theiler von der Acaron GmbH, einem Joint Venture von Risk Training und E.Stradis. Systematisch müsse das Ist-Portfolio analysiert und die geeigneten Risikokennzahlen identifiziert werden. Beispielsweise sei der Value at Risk (VaR) für das Marktrisikomanagement eine zweifellos geeignete Messgröße, bei der Verwendung auf Kreditportfolio- oder Gesamtbankebene aber problematisch, sagt Theiler. Eine neue Risikokennzahl, etwa der Conditional Value at Risk (CVaR) oder auch Expected Shortfall, scheine besser geeignet für ein integriertes Risikomanagement. Damit lasse sich der Verlust bei Überschreitung des VaR prognostizieren oder anders ausgedrückt: "How bad is bad?". Doch eignet sich der CVaR nicht nur als vorsichtigeres Risikomaß im Vergleich zum VaR, sondern ermöglicht die Berechnung effizienter Risk-/Return-Strukturen, die Berücksichtigung relevanter Restriktionen sowie die Generierung konsistenter und effizienter Steuerungsinformationen. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, so Jochen Schneider, Geschäftsführer der E.Stradis GmbH, dass operative Limitvorgaben in den operativen Kreditgenehmigungsprozess integriert werden. "Von Bedeutung ist zudem eine automatische Überprüfung der dispositiven Limitvorgaben mit der Einreichung von Kreditanträgen in den Genehmigungsprozess", meint Schneider. Mit der Einreichung eines Limits müsse das System automatisch alle hinterlegten dispositiven Limitpositionen auf freies Risikokapital überprüfen. Ergänzend müssten zur Vermeidung von Adverse Selection bei einer auftretenden Risikokapitalknappheit automatisch definierte Eskalationsprozesse ausgelöst werden. In diesem Fall hätten die Entscheidungsträger  darüber zu entscheiden, ob eine Reallokation des Risikokapitals angestoßen werden soll oder unter der gegebenen Risikosituation auf das Geschäft verzichtet wird, meint Schneider. Zur Vermeidung bzw. frühzeitigen Erkennung von Adverse Selection-Problemen bzw. Marktanteilsverlusten ist eine permanente Portfoliobeobachtung deshalb unerlässlich.

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