Zum Ende der 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts haben in Deutschland verstärkt Fälle Schlagzeilen gemacht, in denen Täter angaben, dass sie Lebensmittel oder andere Produkte schädlich manipulieren, wenn ihren Forderungen nach Lösegeldern gegenüber Produzenten oder Distribuenten nicht nachgekommen wird (so genannte Produkterpressungen). Auch in den vergangenen Jahren haben Fälle dieser Art wiederum Schlagzeilen gemacht. Die Fallzahlen dieses Kriminalphänomens lassen sich wissenschaftlich und bundeseinheitlich verifizierbar kaum ermitteln, Schätzungen reichen von ungefähr 50 bis 400 Fällen pro Jahr, aktuell allerdings mit abnehmender Tendenz. Zudem werden - wenn auch gegenwärtig international eher selten - in unregelmäßigen Abständen weltweite Schlagzeilen über Fälle publik, wo Täter Produkte aus anderen Gründen vergiften oder sonstig für Konsumenten und Verbraucher schädlich machen. Kriminologische Unterschiede bestehen dabei zwischen Produkterpressungen und sonstigen kriminellen Produktsabotagen lediglich darin, welche Ziele (materieller oder sonstiger Art) der oder die Täter mit ihrem Tun erzielen wollen.
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[Quelle: Alexander Marcus Moseschus: Hände hoch! Risiko Produkterpressung und Produktsabotage, in: RISKNEWS, Volume 2, 2005, S. 68-74.]