Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vorgeschlagen, Versicherern künftig das Vorhalten von Eigenkapitalpuffern vorzuschreiben. In seinem aktuellen Finanzstabilitätsbericht begründet der IWF das mit dem geänderten wirtschaftlichen und finanziellen Umfeld und der wichtigeren Rolle der Versicherer für das Finanzsystem.
"Versicherer sind Investoren mit Vermögenswerten und langfristigen Verbindlichkeiten für über 24 Billionen US-Dollar, die zunehmend anfällig für Schwankungen von Aktivapreisen geworden sind", heißt es in dem Bericht. Im Falle eines starken Preisrückgangs sei es daher unwahrscheinlicher, dass die Versicherer die ihnen zufallende Rolle als Kreditgeber genau dann erfüllen könnten, wenn auch Finanzmarktakteure ausfielen.
Der IWF will verhindern, dass im Krisenfall alle Versicherer gleichzeitig ihre Finanzierungstätigkeit einstellten. Eine mögliche Antwort auf diese Herausforderung wäre laut IWF, dass Versicherer künftig in wirtschaftlich guten Zeiten Eigenkapital aufbauen müssen, dass sie in schlechten Zeiten aufzehren können.
Eine weitere Maßnahme wäre, die Forderungen und Verbindlichkeiten der Versicherer laufend zu Marktpreisen zu bewerten, um so die Transparenz zu erhöhen und Anreize für eine bessere Fristenübereinstimmung beider Seiten der Bilanz zu schaffen.
Als weiteres bedeutendes Risiko für Versicherer stuft der IWF die niedrigen Zinsen ein. Das gelte vor allem für die USA und Europa. Ein Augenmerk sollte auch auf kleinere und schwächere Versicherer gelegt werden. "Selbst wenn sie systemisch weniger wichtig sind, können sie gemeinsam durchaus Schocks übertragen, wenn sie sich ähnlich verhalten", warnt der IWF.