Bilanzkorrektur bei FMS Wertmanagement

HRE-Bad-Bank: Rechenfehler von 55 Mrd. Euro


HRE-Bad-Bank: Rechenfehler von 55 Mrd. Euro News

Wegen der Korrektur eines Buchungsfehlers der Bilanzexperten bei der Bad Bank der Hypo Real Estate (HRE) hat die Bundesrepublik Deutschland jetzt 55,5 Mrd. EUR weniger Schulden als bisher angenommen. Das Bundesfinanzministerium (BMF) erklärte am Freitag, der für das Jahr 2011 erwartete gesamtstaatliche Schuldenstand belaufe sich nunmehr auf 81,1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und damit 2,6 Prozentpunkte weniger als für die Maastricht-Notifikation zum 30. September prognostiziert. Für das Jahr 2010 reduziere sich die Schuldenstandsquote auf 83,2 Prozent (vorher: 84,2 Prozent), sagte ein BMF-Sprecher.

Die Bad Bank, FMS Wertmanagement, räumte im jüngsten Halbjahresbericht ein, dass sich die Verbindlichkeiten reduziert hätten, weil inzwischen Barsicherheiten für Finanzderivate saldiert in den entsprechenden Bilanzposten ausgewiesen worden seien. Die FMS habe rückwirkend die Rechnung für 2010 korrigiert und dort 24,5 Mrd EUR weniger Schulden ausgewiesen als bisher, sagte ein FMS-Sprecher. Für 2011 sollten 31 Mrd EUR weniger aufgeführt werden. "Wir haben schlichtweg vergessen, zu saldieren", sagte ein Sprecher der Bad Bank. Offenbar handelt es sich um fehlerhafte Doppelbuchungen.

Möglicherweise wird die Freude bei der Bad Bank nur von kurzer Dauer sein: In den Büchern der Bad Bank befinden sich 8,8 Milliarden Euro Griechenland-Anleihen, die bei dem geplanten Schuldenschnitt wohl zumindest zum Teil abgeschrieben werden müssen.

 

[Bildquelle: iStockPhoto]

Kommentare zu diesem Beitrag

Markus /28.10.2011 21:00
Geschichten ausm Leben:

Schatz, haste die Bilanzpositionen saldiert......

JAAAHAA, hab ich....

Ich dachte immer zur Bilanz gehört auch immer ein Bericht von Wirtschaftsprüfern/Steuerberater usw.

Da waren die Tomaten wohl besonders groß.....

Wahrscheinlich haben die Positionen nicht ins Excel-sheet gepasst bzw. den Taschenrechner.

Man kommt ja heute so schnell durcheinander mit den Millionen-Milliarden-Billionen
kredo /28.10.2011 23:30
oh mann, wie dilletantisch ... einfach nur peinlich. In den Zeiten der Billionen kann es ja mal passieren, dass ein paar Milliarden EUR vergessen werden. Hoffentlich wissen die Bad-Bank-Experten wenigstens, was der Unterschied zwischen Aktiv- und Passivpositionen ist. ;-(((
Judith /28.10.2011 23:32
Richtig, bloss nicht zu früh freuen. In den Büchern stecken noch jede Menge toxische Papiere aus Griechenland, Irland, Italien, Portugal und Spanien ;-(
Sven /29.10.2011 08:14
Unglaublich ... was sind das für Experten? Wenn in einer Bank ein paar Milliarden einfach so auftauchen können, dann fragt man sich doch, was dort für Schnarchnasen arbeiten. Ich hoffe, dass so ein Ereignis Folgen haben wird.
Erinnere da nur an die Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Kaufmanns!!!
Corporate RM /29.10.2011 08:21
Ich freue mich schon auf die Meldung: Es gab gar keine Finanz- und Bankkrise. Alles nur ein großer Rechenfehler. Die gestressten Banker und ihre superschlauen Wirtschaftsprüfer und Berater haben sich einfach nur um ein paar Billionen verrechnet. Ach ja, und die Griechen sind auch nicht pleite. Die können nur nicht rechnen.

Thales, Pythagoras, Anaxagoras, Demokrit, Hippokrates, Theodoros, Platon, Aristoteles, Theaitetos, Eudoxos von Knidos, Menaichmos, Deinostratos, Autolykos, Euklides, Aristarchos, Archimedes, Eratosthenes, Nikomedes, Apollonios, Hipparchos, Menelaos, Heron von Alexandria, Ptolemäus, Diophant von Alexandrien, Pappos und so weiter würden im Grabe rotieren, wenn sie sehen würden, welche Dilletanten da heute am Werk sind ;-((((((((((((((((
sabine /30.10.2011 18:40
@Enrico: Die Dummheit der Menschen ist unbeschreiblich gross. Und die Computer rechnen ja nur das zusammen, was die klugen Köpfe davor eingegeben haben ;-)
Aber kennenlernen würde ich die Rechenprofis auch mal gerne ...
MA /31.10.2011 12:07
Ja kriegt euch wieder ein keine Bank der Welt hat eine Billionen in der Bilanz stehen oder macht Geschäfte in Billionen-Höhe.
Markus /31.10.2011 19:05
@MA

Einkriegen?!?!?!

Es sind 55Milliarden !!!!

Das sind ein paar Kita-Plätze mit vergoldeten Rutschen für die Kleinen.

Wenn ein Mittelstands-Unternehmer so seine Jahresabschlüsse vorlegen würde, wäre das Finanzamt mit Sicherheit nicht so nachsichtig.

Das Problem liegt in der Konstruktion der FMS:

Sie ist eine Abwicklungsbank, die letzlich zu 100% dem Bund gehört.
Also in platonischer Verbundenheit zum Finanzminesterium steht....
Wenn Bundesbehörden als Unternehmer auftreten (Bahn, Telekom, usw.) hat es immer nachteilige Auswirkungen auf die Gesamtheit, da diese Staatslenker nicht dem Usus des freien Marktes folgen.
Also stellt man PROFIS ein !!!!


Bluhm und Konsorten müssen letzlich ein paar Dumme finden, die bereit sind für den Mist der HRE nochmal Geld zu zahlen......

Warum überhaut Leute von der Creditsuisse zur Pleitebank wechseln ist mir heute noch ein Rätsel.

Die Rolle der Wirtschaftsprüfer ist dahingehend interessant, als dass wohl verschiedene Zahlen/Bilanzen im Unternehmen fluktuieren. Somit kann der Vorstand je nach Laune eine positive oder negative Bilanz ausweisen. Ganz im Blickfeld der eigenen Boni-Maximierung.

Die FMS hat Abwickungsziele und Limits, werden diese erfüllt ist die Aufgabe der Banker getan, also Boni. Somit wird auch klar warum ein Bluhm von CSFB zur Ex-HRE wechselt.

Volle Gewährträgerhaftung des Bundes, Null Unternehmerrisiko des Vorstands. Also schenken wir diesen Halunken ihre Boni fürs nixtun....
Judith /03.11.2011 07:24
Interessante Begründung von Bundesfinanzminister Schäuble: Die falsche Verbuchung sei durch Statistik- und Kommunikationsprobleme zwischen Bad Bank und HRE entstanden. Armes Deutschland ... es wäre Zeit, dass die Verantwortlichen ihren Hut nehmen ...
Sven /03.11.2011 07:28
Wo die Wirtschaftsprüfer waren? Ist doch ziemlich klar: Die Juniors haben ihre Kohle mit strategischen Beratungsprojekten bei der HRE und der FMS verdient. Da können 55 Mrd. schon mal übersehen werden. Frage mich, warum hier die WPs und die Entscheider nicht zur Rechenschaft gezogen werden??! Bei jedem mittelständischen Unternehmen würde sofort eine Hundertschaft Staatsanwälte und Steuerprüfer vor der Tür stehen. Aber anscheinend gelten für Staatsbetriebe andere Gesetze. Bananenrrepublik pur ...
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