In der Todesspirale gefangen: 1.600.000.000 US-Dollar Subprime-Verluste


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Auf die schwindelerregende Summe von 1.600 Mrd. US-Dollar sollen sich die Verluste der Banken aus der weltweiten Kreditkrise belaufen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die Bridgewater, einer der weltgrößten Hedge-Fonds, veröffentlicht hat.

Der Wert der risikobehafteten Vermögenswerte liegt – basierend auf den Berechnungen des Hedge-Fonds - bei 26,6 Billionen US-Dollar. Die Verluste darauf würden sich auf 1,6 Billionen Dollar summieren, wenn alle Vermögenswerte zu Marktpreisen bewertet werden und nicht nur die in verbriefter Form gehaltenen, schreibt die „SonntagsZeitung“ unter Bezug auf die ihr vorliegende Studie.

In den vergangenen Monaten hat sich gezeigt, dass es sehr schwer ist, die tatsächliche Dimension der Krise einzuschätzen, da die Kreditforderungen in neuen Papieren gebündelt und weiterverkauft wurden. Bezogen auf die 26.600 Milliarden US-Dollar entsprechen die Verluste einer Wertminderung von sechs Prozent. Wenn die Marktpreise steigen, reduziert sich der Verlust; wenn die Kurse fallen, steigen die Verluste.

Hedge-Fonds-Studie bestätigt IWF-Schätzung

Erst im April hatte der Internationale Währungsfonds (IWF) in einem ungewöhnlich scharf formulierten Bericht zur weltweiten Finanzstabilität darauf hingewiesen, dass die potenziellen Verluste durch die Finanzkrise sich auf insgesamt 945 Milliarden US-Dollar (602 Milliarden Euro) summieren können. Der IWF schloss jedoch auch noch höhere Verluste nicht aus, da es sich um eine unvollständige Schätzung handele.

Der IWF wies darauf hin, dass sich die Krise von den so genannten Ramschhypotheken nun auch auf solide Hypotheken, Verbraucher- und Firmenkredite ausweiten würde. Zwar liege das Zentrum der Krise weiter in den USA, allerdings seien inzwischen auch Finanzinstitutionen in anderen Ländern betroffen. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass weltweit "übermäßig günstige" finanzielle Bedingungen ebenso wie Schwächen beim Risikomanagement und der Bankenaufsicht die Ursache für die Krise seien.
Der IWF wies in seinem Bericht darauf hin, dass die Krise die Zerbrechlichkeit des globalen Finanzsystems aufgezeigt habe und fordert die Politik zu "sofortigen Maßnahmen" auf.

Pessimistische Zukunftsszenarien von Ray Dalio

Ray Dalio, Gründer und CEO von Bridgewater and Associates, einem der weltweit größten Hedge-Fonds, weist darauf hin, dass „clevere“ Investoren im Frühjahr große Volumina verbriefter Kredite gekauft hätten, als deren Preise sanken - in der Hoffnung, ein Schnäppchen zu machen. Sollten die Preise weiter fallen, gerieten diese Investoren massiv unter Druck, vor allem die vielen, die mit geliehenem Geld unterwegs sind.

Falls es den Banken nicht gelingen wird, genügend frisches Eigenkapital zu mobilisieren, wären sie gezwungen, Vermögenswerte zu veräußern – und zwar in einem Konjunkturabschwung, so Dalio. Das könnte eine klassische Todesspirale nach unten auslösen, da Verkäufe von Vermögenswerten deren Kurse drücken, was wiederum die Bankbilanzen schwächt und weitere Verkäufe nach sich ziehen würde.

[Bildquelle: pixeli.de/Joujou / Eigener Text basierend auf SonntagsZeitung.ch]

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