Die Industrie im Euroraum hat im Mai etwas an Antrieb verloren. Der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) für das verarbeitende Gewerbe sank auf 52,2 Punkte von 53,4 im Vormonat, wie der Datendienstleister Markit bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 52,5 Zählern ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet.
Damit lieg der Index aber weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Rückgang spiegelte dabei verminderte Zuwachsraten bei Produktion, Auftragseingängen und Beschäftigung wider. Außerdem bauten die Unternehmen nach eigenen Angaben ihre Vormaterialbestände ab.
In nahezu allen von der Umfrage erfassten Ländern konnte sich der Einkaufsmanagerindex oberhalb der Wachstumsgrenze von 50 Punkten halten, doch nur in den Niederlanden und in Spanien legte er zu. In Frankreich fiel er dagegen in den Schrumpfungsbereich zurück, nachdem er in den beiden Vormonaten noch im Wachstumsbereich notiert hatte.
"Frankreich ist derzeit wie ein Boot, das nicht mit der Flut steigt", kommentierte Markit-Chefökonom Chris Williamson. "Frankreich hat wieder Einbußen erlitten, was bedeutet, dass mehr getan werden muss, um die Wettbewerbsfähigkeit der französischen Hersteller zu verbessern."
Außerdem hat sich in Deutschland der Aufwärtstrend verlangsamt, "möglicherweise mit bedingt durch die angespannte Lage in der Ukraine oder schlichtweg aufgrund der späten Osterfeiertage", sagte Williamson. "Solange der Grund hierfür nicht feststeht, wird die größte Volkswirtschaft der Region auch den größten Schatten auf die Konjunkturentwicklung der Eurozone werfen, sofern die Leistung im Juni nicht wieder anzieht."
Der Aufwärtstrend der deutschen Industrie hat im Mai etwas an Kraft verloren. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Industrie sank auf 52,3 Punkte von 54,1 im Vormonat, wie der Datendienstleisters Markit bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Ein Indexstand unter 50 signalisiert eine Kontraktion des Sektors, ein Indexstand darüber eine Expansion.
Im Zuge des ersten Ausweises war ein Indexrückgang auf 52,9 Punkte berichtet worden. Volkswirte hatten im Mittel mit einer Bestätigung des ersten Ausweises gerechnet.
"Seit April hat das Produktions- und Auftragswachstum spürbar nachgelassen", erklärte Markit-Ökonom Oliver Kolodseike. "Das Zusammenwirken der abgeschwächten Produktions- und Neuauftragsentwicklung einerseits und schwindender Auftragsbestände andererseits hat auch den Arbeitsmarkt merklich beeinträchtigt."
Die Ergebnisse basieren auf der Befragung von rund 3.000 Industrieunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und Griechenland. Diese Länder repräsentieren etwa 90 Prozent der industriellen Geschäftstätigkeit in der Eurozone.
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Kommentare zu diesem Beitrag
Und wie viel Geschäftstätigkeit repräsentieren die 300 Unternehmen.
Ich kann Siemens, Shell, etc befragen oder 3000 lokale Handwerksbetriebe
Frage: Wird dann von Groß aud klein geschlossen oder von klein auf groß?