„In letzter Zeit haben wir verstärkt chinesische Hackerangriffe festgestellt“, so der Vizepräsident des Bundesverfassungsschutzes, Hans Elmar Remberg. Besonders der deutsche Mittelstand sei der Gefahr von elektronischer Spionage ausgesetzt. Das geistige Eigentum der deutschen Wirtschaft, im Zusammenhang mit der steigenden Welle von Produktplagiaten aus Asien seit Monaten ein heißes Thema, wird jedoch nicht nur von Hackern mit krimineller Energie gefährdet. Daran erinnert der Softwareanbieter Workshare, dessen Lösungen Informationslecks in der elektronischen Kommunikation stopfen. „Zahllose deutsche Firmen arbeiten eng mit Partnerunternehmen aus dem nahen und fernen Osten zusammen und tauschen ganz offiziell vertrauliche und wertvolle Informationen wie Konstruktionsdaten und Produktspezifikationen aus“, sagt Frank Böning, Sales Director EMEA bei Workshare. „Besonders in der E-Mail-Kommunikation kann es schnell passieren, dass ein vertrauliches Dokument beim falschen Empfänger landet. Gegen solche Informationslecks von innen nach außen wird von der deutschen Wirtschaft viel zu wenig unternommen.“ Eine Workshare-Studie deckt die Sicherheitslücken in deutschen Unternehmen auf. So zeigen sich 70% der befragten Unternehmen „besorgt“ oder „sehr besorgt“, dass Verletzungen der Informationssicherheit für ihr Unternehmen negative Folgen haben könnten. Dennoch haben die wenigsten Firmen Mechanismen eingerichtet, die Informationslecks im täglichen elektronischen Dokumentenverkehr zuverlässig stopfen. „Nur 46% der deutschen Unternehmen haben automatische Schutzvorkehrungen installiert, die vertrauliche Informationen davor schützen, an den falschen Empfänger zu gelangen“, erklärt Frank Böning. „Das Kapital der deutschen Wirtschaft ist ihr Know-how. Es gilt also, die Inhalte abzusichern, die um die halbe Welt zu asiatischen Partnern geschickt werden. Das muss mit Hilfe von Software automatisch passieren, alles andere ist fahrlässig.“
Sicherheitslücken in deutschen Unternehmen
„Industriespione, die sich in Firmennetze einhacken, sind nur eine Bedrohung für das geistige Kapital der deutschen Wirtschaft. Auch im Umgang mit elektronischen Dokumenten muss ein Umdenken stattfinden. Regeln, an die sich Mitarbeiter zum Beispiel beim Emailen halten sollen, sind nur dann wirklich etwas wert, wenn ihre Einhaltung auch kontrolliert wird. Das tun bislang nur 26 % der deutschen Firmen. Hier besteht akuter Handlungsbedarf“, so Frank Böning weiter. Die Workshare-Umfrage zu Informationsrisiken hat Loudhouse Research im August 2006 durchgeführt. Im Auftrag von Workshare befragte die unabhängige Marktforschungsberatung mit Sitz in Großbritannien 200 Sicherheits- und Risikoexperten in Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern in Deutschland, Großbritannien, Japan und Australien. Die Teilnehmer der Umfrage waren verantwortlich für Informationssicherheit, Risiko oder Compliance bei Finanzdienstleitungsunternehmen, im Einzelhandel, im öffentlichen Sektor oder im Bereich Business Services.