Die Münchener-Rück-Gruppe hat erstmals detaillierte Informationen über ihr internes Risiko-Modell veröffentlicht. Demnach sind die frei verfügbaren finanziellen Mittel im Geschäftsjahr 2004 um 1,9 Mrd. € auf 22,6 Mrd. € gestiegen. Gleichzeitig ist das mithilfe dieses Modells ermittelte notwendige Risiko-Kapital um 3,1 Mrd. € auf 14,4 Mrd. € gesunken. Diese Entwicklung untermauert die gute Risiko-Tragfähigkeit des Versicherungskonzerns. Aufsichtsbehörden und Rating-Agenturen ermitteln die Kapitalanforderungen überwiegend nach anderen Kriterien, an denen die Erst- und Rückversicherer ihre Kapitalausstattung ausrichten müssen.
"Die Verbesserung der Kapitalausstattung ist Ergebnis unserer langjährigen Strategie, Risiken weltweit und branchenübergreifend zum Ausgleich zu bringen. Unser Vorteil ist die Risiko-Streuung: Wir sind mit Rück- und Erstversicherung breit und deshalb sicher aufgestellt", so Jörg Schneider, im Vorstand der Münchener Rück u. a. für das Integrierte Risikomanagement verantwortlich: Zusätzlich seien die Konzentrationsrisiken in den Kapitalanlagen gezielt reduziert worden, indem die Beteiligungen in der deutschen Finanzdienstleistung abgebaut wurden, so jüngst bei BHW, Allianz und Commerzbank. Interne Risikomodelle wie das der Münchener Rück machen Zusammenhänge deutlich, die sich aus veröffentlichten Bilanzen nicht ableiten lassen. Die mit Hilfe des Risiko-Modells erkennbaren Vorteile einer breiten Risiko-Streuung erhalten weltweit eine immer größere Beachtung und Akzeptanz. Mit ihrem Modell ermittelt die Münchener-Rück-Gruppe das für die Bedeckung von zwei Jahrhundertverlusten innerhalb eines Kalenderjahres erforderliche Risiko-Kapital. Das Integrierte Risiko-Management nutzt die aus der Modellierung gewonnenen Erkenntnisse, um Risiken einzuschätzen und zu begrenzen. Damit will die Münchener Rück ein wesentliches Mehr an Transparenz über die Risiko-Tragfähigkeit der Gruppe zeigen und einen wichtigen Schritt zur Entwicklung risikobasierter Renditeziele machen.