Seit Ausbruch der Finanzkrise sind Kreditverbriefungen teilweise heftig in Verruf geraten. Dementsprechend kehrt das Vertrauen in diese Finanzierungsinstrumente auch jetzt nur sehr zögerlich zurück. Breiter Konsens herrscht dagegen im Hinblick auf die grundsätzlichen Vorteile von Verbriefungen – insbesondere, da sie als probates Mittel gegen die befürchtete Kreditklemme angesehen werden. So hält laut einer aktuellen Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint unter rund 60 Spezialisten aus Banken, Industrie und Verbänden eine überwältigende Mehrheit von 98 Prozent den Einsatz von Verbriefungen auch künftig für notwendig.
Eine unbedingte Voraussetzung für die (Wieder-)belebung des Verbriefungsmarktes ist allerdings das Vertrauen der Investoren. Insbesondere Anleger außerhalb der Bankenlandschaft, die vor der Finanzkrise im Verbriefungsmarkt sehr aktiv waren, blieben dem Markt allerdings nach wie vor fern. Der Umfrage zufolge ist eine Verbesserung dieser Situation aber allenfalls langfristig in Sicht: So rechnen lediglich 30 Prozent der Befragten für das Jahr 2010 mit einem Vertrauenszuwachs der Investoren. Die Hälfte der Befragten erwartet dies erst im Jahr 2011. Um das Vertrauen in Verbriefungsmärkte zu stärken, ist nach Ansicht der Experten zum einen eine Beschränkung der Verbriefungen auf realwirtschaftliche Forderungen wichtig. Zum anderen müssten die Produkte transparenter und leichter verständlich werden. 75 Prozent der Befragten empfehlen hierzu unter anderem eine Vermeidung komplexer Wertpapierformen wie beispielsweise so genannter "Squared" Collateralized Debt Obligations (CDO²).
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