IWF warnt vor globalen Risiken


Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Weltwirtschaft in einem anhaltenden Aufschwung, wenngleich eine Reihe von Risikofaktoren den Ausblick trüben. In dem jetzt veröffentlichten "World Economic Outlook" warnt der IWF vor allem vor den Folgen der hohen und volatilen Ölpreise sowie vor strafferen Bedingungen an den Finanzmärkten, wachsenden globalen Ungleichgewichten und einer möglichen Vogelgrippe-Pandemie. Dabei mahnt der IWF insbesondere mit Blick auf die globalen Ungleichgewichte in den Leistungsbilanzen eine aktivere politische Herangehensweise zur geordneten Abwicklung dieser beharrlichen Schieflage an. Trotz dieses schwierigen Hintergrunds hat der IWF angesichts der sehr robusten Weltkonjunktur seine Wachstumsprognosen für die globale Wirtschaft für dieses und kommendes Jahr heraufgesetzt. So erwartet die in Washington ansässige Institution nun für 2006 ein Wachstum der Weltwirtschaft von 4,9%, 2007 wird noch ein Plus von 4,7% gesehen. 2005 war die Weltwirtschaft mit 4,8% expandiert. Gegenüber dem Weltwirtschaftsausblick vom September vergangenen Jahres hob der IWF seine Prognosen für 2006 und 2007 damit um 0,6 bzw 0,3 Prozentpunkte an. In dem neuen Ausblick betont der Fonds, dass der globale Aufschwung hinsichtlich seiner regionalen Verteilung wesentlich breiter abgestützt sei als noch vor einiger Zeit. Zwar blieben unter den entwickelten Volkswirtschaften die USA der Wachstumsmotor - für 2006 und 2007 wird ein US-Wachstum von 3,4% bzw 3,3% vorhergesagt - doch auch aus Japan und dem Euroraum kämen nunmehr Signale für eine kräftigere Konjunktur.

Niedrige Risikoprämien

So rechnet der IWF für den Euroraum für 2006 und 2007 mit Wachstumsraten von etwa 2%, für Japan werden Raten von 2,8% bzw 2,1% prognostiziert. Zudem sei die konjunkturelle Dynamik in den meisten Schwellenländern weiterhin solide, dies gelte besonders für China, Indien und Russland. Neben den weiterhin expansiv wirkenden Makropolitiken weist der IWF vor allem auf die günstigen Bedingungen an den weltweiten Finanzmärkten hin, die für das anhaltend starke globale Wirtschaftswachstum sorgen. So seien Risikoprämien und Volatilitäten nach wie vor sehr niedrig, die langfristigen Zinsen im historischen Vergleich immer noch sehr gering und die flachen Zinsstrukturen nicht unbedingt Vorboten für eine künftig stärkere Abkühlung der Wirtschaft. Etwas Bedenken hat der IWF hinsichtlich der hohen Bewertungen an einigen nationalen Aktienmärkten.

Problem US-Leistungsbilanzdefizit weiter ungelöst

Mit Blick auf die globalen Leistungsbilanzungleichgewichte - im Mittelpunkt stehen dabei das sehr hohe US-Leistungsbilanzdefizit und die großen Überschüsse in Asien und den Öl exportierenden Ländern - sieht der IWF neben Anpassungen bei den Konsum/Ersparnis-Relationen Änderungen der Wechselkurse als unausweichlich an. Der Dollar muss dabei nach Auffassung der Institution signifikant abwerten, während die Währungen der Überschussländer kräftig aufwerten müssen. Die Frage sei nur noch, wann und wie diese Anpassungen stattfinden, unterstreicht der IWF.

 

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