Die internationale Staatengemeinschaft hat sich für ein ausgewogenes Wachstum und gegen nach innen gerichtete Politiken ausgesprochen und zugesagt, ihre Währungen nicht zu Wettbewerbszwecken zu manipulieren. Zur Erreichung des Wachstumsziels sollten "alle Politikinstrumente" eingesetzt werden.
"Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, ein starkes, nachhaltiges, ausgeglichenes, inklusives und an Arbeitsplätzen reiches Wachstum zu erreichen", betonten die führenden Finanzpolitiker in der Abschlusserklärung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses, des obersten Lenkungsgremiums des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington.
"In dieser Hinsicht werden wir alle Politikinstrumente - Geld- und Fiskalpolitiken und Strukturreformen - sowohl individuell als auch gemeinschaftlich nutzen." Die Politiker bekräftigten auch ihre Verpflichtung, die Politikausrichtung klar zu kommunizieren, "binnenorientierte Politiken zu vermeiden", und die weltweite Finanzstabilität zu bewahren.
Übermäßige Volatilität und ungeordnete Wechselkursbewegungen könnten schädliche Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Finanzstabilität haben, warnten sie. "Wir werden von Abwertungen aus Wettbewerbsgründen absehen", hob der Lenkungsausschuss hervor. Die Staaten würden auch zusammenarbeiten, um übermäßige globale Ungleichgewichte abzubauen, indem die angemessenen Politiken verfolgt würden.
Zum Handel wiederholte der IWF-Lenkungsausschuss die Formulierung der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) von ihrem Treffen Mitte März in Baden-Baden: Sie "arbeiten daran, den Beitrag des Handels zu unseren Volkswirtschaften zu stärken". Weil die USA ein bisheriges Bekenntnis der Staatengruppe gegen Handelsprotektionismus nicht mehr mittragen wollten, war damals diese Formulierung gefunden worden.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hofft darauf, beim G20-Gipfel Anfang Juli in Hamburg eine "unkonfrontative Lösung" in dieser Frage zu finden, wie er in Washington sagte.