Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft haben sich nach Einschätzung von Analysten und Börsianern im Juli erneut eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland ging zum siebten Mal in Folge zurück, er sank etwas stärker als erwartet um 2,7 auf 27,1 Punkte. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang auf 28,0 von 29,8 gerechnet. Als Hauptgründe nannte das ZEW am Dienstag unter anderem rückläufige Umsätze im Einzelhandel sowie geringere Auftragseingänge in der Industrie.
Auch der Index der Lagebeurteilung ging zurück, er fiel um 5,9 auf 61,8 Zähler. Volkswirte hatten nur einen leichten Rückgang auf 66,0 von 67,7 erwartet. Im Vormonat hatte es hier einen Anstieg um 5,6 gegeben.
"Die deutsche Konjunktur hat sich zuletzt eine kleine Delle eingefangen - im Einzelhandel wurde weniger umgesetzt, zudem produzierte die deutsche Industrie weniger und verzeichnete geringere Auftragseingänge", erklärte ZEW-Präsident Clemens Fuest. Der Rückgang der ZEW-Konjunkturerwartungen spiegele die Ernüchterung darüber wider. "Dennoch bleibt der mittelfristige wirtschaftliche Ausblick in der Grundtendenz positiv", meinte Fuest.
Auch für die Eurozone sind die Aussichten eher trübe. Der entsprechende Indikator verlor 10,3 gegenüber dem Vormonat und steht nun bei 48,1. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum hat sich den Angaben zufolge im Juli um 3,8 auf minus 31,5 Punkte verschlechtert.
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Die Neuzulassungen von Pkw in Europa sind den zehnten Monat in Folge wieder im Aufwärtstrend. Der Branchenverband ACEA berichtete für Juni in der EU sowie Island, Norwegen und der Schweiz über einen Anstieg der Neuzulassungen um 4,3 Prozent. Gut 1,2 Millionen Neufahrzeuge kamen damit auf die Straßen.
Allerdings war der Anstieg damit etwas geringer als im Schnitt der Vormonate. Im gesamten ersten Halbjahr stieg die Zahl der Neuzulassungen um 6,2 Prozent.
Der größte Markt Deutschland war zugleich der einzige unter den großen Autoregionen, der schrumpfte. Hier gingen die Neuzulassungen um 1,9 Prozent zurück. In Großbritannien rollten dagegen 6,2 Prozent mehr Pkw auf die Straßen als ein Jahr zuvor. In Frankreich als drittgrößtem Markt lag das Plus noch bei 2,5 Prozent. Viele der einstigen Krisenländer in Ost- und Südeuropa schafften zweistellige Zuwachsraten.
Von den einzelnen Herstellern schlugen sich die deutschen nur durchschnittlich. Marktführer Volkswagen reichte mit konzernweit plus 2,5 Prozent nicht an das Marktwachstum heran. Die Kernmarke VW bröckelte sogar um 2,8 Prozent. BMW schaffte ein Plus von 4,5 Prozent, während Daimler wegen der Rückgänge beim Smart 0,7 Prozent weniger Fahrzeuge aus den Werkstoren rollen ließ.
Vor allem Renault machte mit einem Zulassungsplus von 23,5 Prozent einen Sprung nach oben. Der GM-Konzern verzeichnete zwar Rückgänge, die Marken Opel und Vauxhall schafften aber einen Anstieg um 11,7 Prozent.