Trotz der untereinander stark vernetzten Märkte hat die derzeitige Kreditkrise nach Ansicht der Ratingagentur Moody's nur begrenzte Auswirkungen auf die europäischen Emittenten von Unternehmensanleihen. Obwohl die europäischen Unternehmen nicht generell immun seien, verfügten sie über eine gesunde Liquidität und ein gutes Risikomanagement als Polster, begründete die Agentur in einem in dieser Woche veröffentlichten Report zu den weltweiten Liquiditätsbedingungen.
Die derzeitige Kreditkrise unterscheidet sich den Ratingspezialisten zufolge grundlegend von der Krise der Jahre 2001-2003 und ist daher weniger herausfordernd für die Unternehmen. Zum einen sei der Kreditzyklus derzeit weiter stabil und die Wirtschaftsaussichten in Europa weiter positiv. Zum anderen sei die Krise nicht auf die Emittenten von Unternehmensanleihen fixiert, hieß es weiter.
Zugleich wies Moody's darauf hin, dass einige Emittenten in Märkten wie Russland, Osteuropa und dem Mittleren Osten typischerweise über ein schlechter strukturiertes Risikomanagement verfügten. Dennoch zeigte sich die Agentur zuversichtlich, dass auch diese Emittenten die Krise durchstehen werden. Unter der Neubewertung der Risiken werden Moody's zufolge allenfalls Emittenten aus dem "Non-Investment-Grade" leiden. Zugleich wiesen die Ratinganalysten auch auf positive Aspekte der Neubewertung hin. So ziehe ein günstigeres Chancen-Risikoprofil auch wieder neue Investoren an.
Insgesamt sieht aber auch die Ratingagentur das höchste Risiko der derzeitigen Kreditkrise darin, dass diese sich negativ auf das Wirtschaftswachstum niederschlägt und in der Folge ein Dominoeffekt auf die Kreditqualität entsteht.
Kreditkrise hat begrenzte Wirkung auf EU-Unternehmen
Redaktion RiskNET
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