Die sehr positive konjunkturelle Entwicklung setzt sich auch zu Beginn des Jahres 2007 unvermindert fort. Der Creditreform Wirtschaftsindikator steigt gegenüber der letzten Erhebung vom November 2006 um 2,6 Zähler und erreicht mit 50,8 Punkten einen neuen Höchststand. Die konjunkturelle Dynamik kommt vor allem in der Aufwärtsbewegung des Geschäftsklimaindexes zum Ausdruck. Getragen von sehr guten Beurteilungen der aktuellen Lage, legt der Index 6,6 Punkte zu und klettert auf +18,7. Neben dem Geschäftsklima haben sich auch die Indikatoren Zahlungsverhalten und Insolvenzanfälligkeit positiv entwickelt. Die mit der ausstehenden Summe gewichtete durchschnittliche Überfälligkeit in Tagen, die mit Hilfe des Creditreform Datenpools zum Austausch von Zahlungserfahrungen (ZaC) ermittelt wird, fiel um 0,15 auf 13,75. Demnach waren die Außenstände in den vergangenen Monaten rückläufig.
Verbesserungen in fast allen Branchen
„Die konjunkturellen Rahmenbedingungen in Deutschland haben sich durch das überraschend starke Wachstum im vierten Quartal 2006 weiter verbessert“, sagt auch Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes. „Erfreulich ist insbesondere, dass sich der Aufschwung nun offensichtlich auf eine breite Basis aus Auslandsnachfrage, Investitionen und nicht zuletzt auch privatem Verbrauch stützen kann“, sagte Weber in Berlin. Unter den derzeit gegebenen Voraussetzungen erscheine ihm ein Wachstum von rund 2 % im Jahr 2007 erreichbar zu sein. Angesichts einer sehr guten Auftragslage und einer hohen Kapazitätsauslastung geht Weber davon aus, dass sich der 2006 in Gang gekommene Beschäftigungsanstieg in diesem Jahr fortsetzen wird. Die deutlich höhere Zahl an Erwerbstätigen werde zu einem Anstieg der verfügbaren Einkommen führen und damit auch den privaten Verbrauch ankurbeln. Ein tarifpolitischer „großer Schluck aus der Pulle“ wäre freilich wenig hilfreich bei dem Bemühen, die Arbeitslosigkeit dauerhaft zu senken und das Wachstum zu verstetigen. Weber forderte die Politik auf, auch angesichts wieder stärker sprudelnder Steuerquellen in ihren Reformanstrengungen nicht nachzulassen. Die Konsolidierung des Staatshaushaltes müsse weiterhin ein zentrales politisches Ziel bleiben.
Insolvenzanfälligkeit geht merklich zurück
Erneut verbessert hat sich auch die Insolvenzanfälligkeit der Betriebe. Der Creditreform Risiko Indikator (CRI), der ein Maß für das Insolvenzrisiko ist, sank im Vergleich zum November des Vorjahres um 0,06 auf 2,26. Damit wiesen von 10.000 Unternehmen noch 226 ein so genanntes Negativmerkmal, etwa einen Insolvenzantrag, auf. Weiter gefestigt zeigte sich erneut die Kreditwürdigkeit der deutschen Unternehmen. Der durchschnittliche Creditreform Bonitätsindex für die mehr als drei Millionen in der Creditreform Datenbank erfassten wirtschaftsaktiven Betriebe steht unverändert bei 257. Von den zehn bewerteten Wirtschaftszweigen konnten acht ihren Branchenindex gegenüber dem Vorquartal verbessern. Hervorzuheben sind die Konsumgüterbranche sowie die Metall- und Elektroindustrie, deren Branchenindizes um 4,6 bzw. 3,7 Punkte anstiegen. Die höchste Punktzahl erreicht weiterhin – trotz leichter Verluste – die chemische Industrie. Der entsprechende Branchenindex verliert 3,4 Zähler und steht im Februar 2007 bei 65,7.