Rechtzeitig vor Inkrafttreten der neuen Eigenkapitalregeln hat die LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, Mainz, als eine der ersten Banken von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Zulassungsbescheid für ihre Umsetzung des Basel-II-Regelwerks erhalten. Damit darf sie ab dem 1. Januar 2007 ihre 14 bisher im Rahmen der internen Risikosteuerung eingesetzten Ratingsysteme auch für die regulatorische Kapitalunterlegung nach der neuen Solvabilitätsverordnung, der deutschen Variante von Basel II, verwenden. Von der Zulassung werden mehr als 98 v.H. der ausstehenden Kredite der LRP-Gruppe an Unternehmen, Banken, öffentliche Haushalte und sonstige Kreditnehmer abgedeckt. Damit ist die LRP eines der ganz wenigen Institute, die zum frühestmöglichen Zeitpunkt bereits die Endausbaustufe der neuen Eigenkapitalregeln, die eine Ratingabdeckung von mehr als 92 v.H. vorsieht, umgesetzt haben.
Konservative Risikopolitik zahlt sich aus
"Der frühzeitige Umstieg auf die Kapitalunterlegung mit internen Ratingsystemen ermöglicht der LRP eine weitgehende Synchronisierung von interner Risikosteuerung und Erfüllung bankaufsichtsrechtlicher Anforderungen. Die Erreichung der hohen Ratingabdeckung ist Ausdruck der Bedeutung, die die LRP bereits in der Vergangenheit der Steuerung und Überwachung ihrer Kreditrisiken beigemessen hat, und der umfassenden Expertise, die sie auf diesem Gebiet erworben hat", sagte der Vorstandsvorsitzende der LRP Dr. Friedhelm Plogmann (Foto). Durch die nachhaltig verfolgte konservative Risikopolitik und die frühzeitig vorgenommene strategische Positionierung der Projektumsetzung von Basel II entsteht nun bei der Kapitalunterlegung eine signifikante Entlastung, die zu einer weiteren Optimierung der Kreditportfolien im Hinblick auf die Risiko- und Renditevorgaben sowie das angestrebte Kapitalmarktrating genutzt werden.
Intensiver Prüfungsprozess durch BaFin und Bundesbank
Bei der Konditionengestaltung führen die neuen Regeln für die Kapitalunterlegung zu einer stärkeren Risikodifferenzierung. Im Dialog mit dem Kunden führt der Einsatz der internen Ratingsysteme zu einer größeren Transparenz der Bonitätseinstufung, woraus sich Ansatzpunkte für eine Optimierung der Finanzierungsstrukturen (z.B. den Einsatz von Sicherheiten) oder der Bilanz- und Kapitalstruktur des Kreditnehmers ergeben. Der aufsichtlichen Genehmigung vorausgegangen ist ein intensiver Prüfungsprozess durch die BaFin und die Deutsche Bundesbank, die mit ihren Spezialisten umfassende Vor-Ort-Prüfungen der internen Ratingsysteme durchgeführt haben. Zusätzlich wurden die Ratingsysteme, die von der Landesbank Rheinland-Pfalz International S.A. (LRI) in Luxemburg eingesetzt werden, von der luxemburgischen Aufsichtsbehörde CSSF in grenzüberschreitender Zusammenarbeit mit der deutschen Bankenaufsicht geprüft.