"Luftfahrt ist Risikomanagement", brachte es Rüdiger Koppe beim diesjährigen RiskNET Summit auf den Punkt. Er war 20 Jahre lang Berufsoffizier in der Bundeswehr und verfügt über umfassende Führungserfahrung als Leiter des Schulungsflugbetriebs einer militärischen Ausbildungseinheit, als Fluglehrer und als Flugsicherheitsstabsoffizier. Während dieser Zeit hat er sich vor allem auch mit der hohen Relevanz einer gelebten Fehlerkultur für das Risikomanagement beschäftigt. Beispielsweise sei die Flugsicherung das Nervensystem der Luftfahrt, so Koppe. Wichtig sind nach Ansicht von Koppe Standards und Verfahren. Die Ausbildung ist ein komplexes System aus Theorie und Praxis. "Es werden Leute gesucht, die unter Stress ihre Aufgaben konsequent erfüllen können", erklärt Koppe. Kultur, Menschen und Teamwork sind oberste Gebote in der Luftfahrt. Jeder wisse, was zu tun ist. Koppe: "Man arbeitet Hand in Hand." Alle Fehler werden aufgenommen und bewertet und in die komplette Organisation zurückgespielt. Einflussgrößen, die zu einem guten Situationsbewusstsein beitragen, sind neben der Erfahrung, die ausgebildete kognitive Fähigkeiten und eine hohe Geschwindigkeit und Genauigkeit in der Wahrnehmung. Besondere Merkmale der modernen Luftfahrt sind nach Meinung Koppes eine exzellente und zugleich hoch zuverlässige Technologie. Verfahren und Standards müssen bestens abgestimmt sein. Und auch die Intuition des Menschen und eine ausgeprägte Fehlerkultur seien wichtig, um Unglücke im Flugverkehr zu vermeiden.
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