Laut einer weltweit durchgeführten Führungskräfteumfrage des Personaldienstleisters Korn/Ferry, schenken Unternehmensführungen dem Risikomanagement wieder deutlich mehr Beachtung. Grund ist der weltweite konjunkturelle Abschwung und die Vielzahl von Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor, bei denen das Risikomanagement nach Einschätzung der Manager anderer Branchen versagt hat. Die Befragung macht deutlich, dass Unternehmen mehr denn je eigene Risikomanagement-Problembereiche systematisch identifizieren und Lösungen entwickeln.
Sensibilisierung des Managements schreitet weiter fort
Der Umfrage von Korn/Ferry zufolge sind 59 Prozent der Führungskräfte der Überzeugung, dass sich die in jüngster Zeit erfolgte genauere Analyse der Risiken positiv auf die Einstellung der Unternehmensvorstände zum Reputationsmanagement und zur Krisenabwehr ausgewirkt habe. Nur 28 Prozent der Befragten gaben an, dass die vermehrte Beachtung des Risk Managements keinen Einfluss gehabt habe.
Die labile Weltwirtschaft und das Scheitern zahlreicher Firmen aus dem Finanzsektor habe ihre Spuren hinterlassen. In der Folge sei als offensichtliches Nebenprodukt dieser neuen Rahmenbedingungen eine vermehrte Fokussierung und Sensibilisierung von Führungskräften auf die Wichtigkeit der Risikomanagementplanung festzustellen. "Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit der Unternehmen bereits konkrete Schritte zur Verbesserung der Prozesse im Risikomanagement und der geschäftlichen Beachtung für diesen Bereich unternommen haben", so Steve Mader, stellvertretender Vorsitzender und Managing Director des Board Services bei Korn/Ferry.
Verbesserungen im Risikomanagement sind bereits spürbar
58 Prozent der Führungskräfte sind der Überzeugung, dass in ihrem Unternehmen die Qualität und Pünktlichkeit der internen Prüfungen und Ergebnismitteilung an den Vorstand verbessert worden seien, um einen stärkeren Beitrag zum Risikomanagement und zur Risikoplanung zu leisten. 57 Prozent zeigten sich außerdem überzeugt, dass Vorstände und Führungskräfte mehr Zeit für Risikomanagementaufgaben verwenden. 26 Prozent meinten, dass keine Veränderung erfolgt sei und nur 14 Prozent gaben an, dass ihr Unternehmen weniger Zeit für das Risk Management verwende. Weiterhin machten die Umfrageergebnisse deutlich, dass eine deutliche Mehrheit von 60 Prozent der Führungskräfte nicht der Ansicht ist, dass vermehrte Prüfung durch staatliche Stellen der Grund für eine Verbesserung des Risikomanagements in ihrem Unternehmen gewesen sei.
Die Umfrage weist darauf hin, dass eine sorgfältige Risikoanalyse und ein kontinuierliches Risikomanagement stetig an Gewicht bei Unternehmen und Führungskräften gewinnen. Obwohl bisher nur in 20 Prozent der Unternehmen ein Chief Risk Officer existiert, gaben viele Umfrageteilnehmer an, dass die direkte Zuständigkeit für das Risikomanagement in ihrem Unternehmen ganz oben in der Hierarchie angesiedelt sei: 43 Prozent nannten den Chief Executive Officer als direkt zuständig und 19 Prozent den Chief Operating Officer.
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Kommentare zu diesem Beitrag
Die Antwort, dass 60 Prozent der Führungskräfte nicht der Ansicht ist, dass vermehrte Prüfung durch staatliche Stellen der Grund für eine Verbesserung des Risikomanagements in ihrem Unternehmen gewesen sei, heisst im Umkehrschluss, dass 40 Prozent getrieben wurden durch regulatorischen Zwang oder? Bei den Finanzdienstleistern werden es sicherlich ein paar mehr sein - eher gefühlte 90 Prozent, die auf jegliches Risikomanagement verzichten würden, wenn es keine Regulierung gäbe ...
Nur blöd wenn der Vorstand keine Ahnung davon hat...haben will...oder sich lieber mit anderen Prestigeprojekten in den Vordergrung stellen will...
Umsatz +10%
Rendite +15%
Riskovorsorge +/- 0%