Der Automobilhersteller General Motors (GM) zahlt rund 1 Mrd. USD an die GMAC Financial Services. Die Zahlung stehe im Zusammenhang mit der Veränderung von Kreditpositionen in der Bilanz von GMAC. Dabei gehe es um die Auswirkungen, die das Risiko-Hypothekenkreditsegment auf den Buchwert von GMAC habe, hieß es am Dienstag in dem Viertquartalsbericht von GMAC. Die Zahlung, die GM bis Ende des ersten Quartals tätigen will, werde keine Auswirkungen auf das Ergebnis von GM haben. Allerdings wird der Barmittelbestand des Automobilherstellers dadurch reduziert. Bei den vorläufigen Verhandlungen über den Verkauf von GMAC an ein Konsortium unter Führung von Cerberus Capital Management im April 2006 hatten sich die Unternehmen bereits auf die mögliche Zahlung von GM an GMAC verständigt. GM hatte für den 51%-Anteil etwa 14 Mrd. USD erhalten. Nach Einschätzung von Beobachtern liegt die Höhe der Zahlung über dem, was erwartet wurde. Bei der Citigroup hatten die Analysten mit einer Zahlung von 400 Mio. USD gerechnet; die Experten bei Lehman Brothers rechneten mit 900 Mio. bis 950 Mio. USD. Zurückzuführen sei die deutlich höhere Zahlung auf den höher ausgefallenen Verlust der GMAC-Hypothekensparte ResCap, sagte Citigroup-Analyst Jon Rogers. Die GMAC-Hypothekensparte ResCap habe ein beträchtliches Geschäft in dem Segment, das sich an Konsumenten mit geringerer Bonität richtet. Im vierten Quartal habe ResCap einen operativen Verlust von 651 Mio. USD ausgewiesen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 118 Mio. USD erzielt wurde. Der Markt mit Risiko-Hypothekenkrediten kam in den vergangenen Monaten massiv unter Druck, nachdem sich die überfälligen Forderungen erhöht haben und Banken ihr Kreditangebot reduziert haben.
