Management-Teams stehen unter Zeitdruck bestimmte neue Risiken zu steuern, die ein signifikantes finanzielles Risiko für deren Unternehmen darstellen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie EMEA Emerging Risk Barometer 2013, die von der ACE Group veröffentlicht wurde.
Fehlende Aufmerksamkeit des Managements, zu wenig Fachpersonal sowie mangelhafte Managementapplikationen und -prozesse wurden als Hauptbarrieren für die Handhabung aufkommender Risiken in Unternehmen genannt. Für diese Studie wurden insgesamt 650 Chief Risk Officers (CROs), Chief Financial Officers (CFOs), Chief Operating Officers (COOs) in 15 Ländern in Europa, im Mittleren Osten und der Region Nordafrika befragt. In Deutschland beteiligten sich 100 Unternehmen an der Umfrage, davon 81 börsennotierte. 44 von ihnen erwirtschaften Erträge von mehr als 775 Millionen Euro jährlich, 33 Unternehmen 385 bis 775 Millionen, 23 Prozent zwischen 75 bis 385 Millionen Euro.
Zusammenfassung der Ergebnisse für deutsche Unternehmen
Die Unternehmen gaben vier Hauptrisiken an, von denen sie glauben, dass diese in den nächsten zwei Jahren den größten finanziellen Einfluss auf ihr Unternehmen haben werden:
52 Prozent der Befragten fürchten Cyberrisiken als negativen finanziellen Einflussfaktor auf ihr Unternehmen. Dieses Risiko ist heute nahezu unvermeidbar, da die Firmen für ihre Geschäftstätigkeit zunehmend von Technologien abhängig sind. Für 63 Prozent der Studienteilnehmer stellen allerdings nicht Kriminelle, sondern Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie interne Prozesse das größte Cyberrisiko dar. Zudem fürchten Unternehmen sich vor Virenangriffen (44 Prozent), gefolgt von Datendiebstahl durch Dritte (41 Prozent).
An zweiter Stelle mit 43 Prozent stehen die Lieferkette (Supply Chain) sowie die Infrastruktur betreffende Risiken als negativer Einflussfaktor für die Geschäftstätigkeit. Zwar sind die Kosten für anspruchsvolle, globale Lieferketten für viele Unternehmen gefallen, doch dafür ist es für Firmen schwer zu erkennen, in welchen Bereichen genau die Risiken liegen. Unternehmen sind unter anderem von einer teils bröckligen Infrastruktur und der internationalen Versorgung mit Energie und Strom abhängig. Betriebsunterbrechungen aufgrund von Störungen können ernsthafte finanzielle Risiken zur Folge haben.
Dienstreisen und Exportrisiken teilen sich jeweils mit 39 Prozent den dritten Platz. Am meisten fürchten die Befragten medizinische Notfälle auf Geschäftsreisen (47 Prozent), gefolgt von Reisestornierungen (42 Prozent) und Naturkatastrophen (40 Prozent). Bei den Exportrisiken geben Währungsrisiken den größten Anlass zur Sorge (51 Prozent), an zweiter Stelle steht politische Instabilität (45 Prozent). Warenkreditrisiken fürchten 36 Prozent der Befragten.
Die Managerhaftung (D&O) ist zwar kein neues Risiko, entwickelt sich aber vor dem Hintergrund der globalen Finanzkrise, Veränderungen in der Gesetzgebung und der Globalisierung ständig weiter. 34 Prozent der Unternehmen glauben, dass dieses Risiko in den kommenden zwei Jahren einen negativen Einflussfaktor darstellt. Das größte Risikopotenzial sehen die Befragten in Fehlern beim Reporting (47 Prozent), gefolgt von der Sorge über entsprechende Maßnahmen der Aufsichtsbehörden bei Verstößen (40 Prozent).
Die ACE Studie steht in englischer Sprache auf www.acegroup.com/de-de/news-room/studien.aspx zum Download zur Verfügung.
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