EU-Binnenmarktkommissar Charlie McCreevy hat heute auf der ersten Tagung des Europäischen Forums für Corporate Governance seine Vorstellungen zu einer angemessenen Unternehmensorganisation erläutert. Das Forum wurde am 15. Oktober 2004 von der Kommission ins Leben gerufen. Es ist mit bedeutenden Vertretern aus dem Gebiet der Unternehmensführung besetzt .
In seiner Rede betonte McCreevy die Bedeutung eines soliden Corporate Governance für die Europäische Union. Durch das Projekt wird das Vertrauen in den Markt gestärkt und die Investitionen europäischer Unternehmen gesteigert. Zudem trägt effektive Unternehmensorganisation zur Umsetzung der wettbewerbspolitischen Ziele der Lissabon-Strategie bei.
"Europas Rolle", so McCreevy, "besteht darin, die Bemühungen der Mitgliedstaaten um Verbesserung der Praktiken im Bereich der Corporate Governance durch Änderungen ihres jeweiligen Gesellschafts- oder Wertpapierrechts oder bestehender Kodizes zur Corporate Governance so weit wie möglich zu koordinieren. Es gibt unterschiedliche Traditionen in den Mitgliedstaaten, die wir respektieren sollten, aber was wir vermeiden müssen, sind unnötige Abweichungen, die den Binnenmarkt verfälschen und den Investoren das Leben schwer machen. Das Corporate Governance-Forum bringt eine große Menge an Erfahrung und Fachwissen auf höchstem Niveau zusammen und kann damit eine Schlüsselrolle spielen".
Seit Veröffentlichung des Aktionsplans "Modernisierung des Gesellschaftsrechts und Verbesserung des Corporate Governance" im Mai 2003 hat die EU eine Reihe von Initiativen auf den Weg gebracht. So nahm beispielsweise die Kommission einen Vorschlag über die Vereinfachung der Gründung von Aktiengesellschaften sowie der Erhaltung und Änderung ihres Kapitals an. Im Rat wurde durch die Zehnte Richtlinie "Gesellschaftsrecht" eine politische Einigung zur Verschmelzung von Kapitalgesellschaften aus verschiedenen Mitgliedstaaten erzielt. Weitere wichtige Initiativen sind bereits in Arbeit.
Weitere Informationen finden Sie hier.