Laut einer europaweit durchgeführten Studie des IT-Security- und Backup-Anbieters Acronis benötigen 56 Prozent der deutschen Unternehmen nach einem Systemausfall eine Wiederanlaufzeit von einem bis sieben Tagen. Zwei Prozent sind der Erhebung zufolge überhaupt nicht in der Lage, ihren Daten und Systeme wiederherzustellen. Im internationalen Vergleich liegen die deutschen Firmen damit nahezu gleichauf mit ihren französischen Nachbarn, wo 54 Prozent der befragten Unternehmen nach einem Systemausfall mit einer Wiederanlaufzeit von mindestens einem Tag bis zu einer Woche rechnen. In England sind es ganze 70 Prozent. Lediglich zehn Prozent der befragten deutschen Unternehmen sehen sich nach eigenen Angaben in der Lage, ihre IT-Systeme nach einem Hardwareschaden oder Virenbefall innerhalb von einer Stunde wieder zum Laufen zu bringen.
Der internationale Vergleich der Backup-Gepflogenheiten zeigt, dass sich viele Unternehmen noch immer auf dünnem Eis bewegen. Während ein Viertel aller befragten Firmen in Deutschland, Frankreich und England auf manuelle Backups ihrer Unternehmens-PCs und -Laptops setzen, verzichten 19 Prozent komplett auf deren Sicherung. Bei Servern halten 14 Prozent der deutschen Unternehmen eine manuelle Sicherung für ausreichend, fünf Prozent machen kein Server-Backup. Entsprechend gering ist auch das Vertrauen in deutschen Unternehmen, ihre Daten nach einem Systemausfall reibungslos und vollständig wiederherstellen zu können. Neun Prozent der befragten IT Verantwortlichen äußerten sehr geringe oder keine Erwartungen, einen Hardwareschaden oder Virenbefall ohne Verlust zu überstehen.
Entsprechend gering ist auch das Vertrauen in deutschen Unternehmen, ihre Daten nach einem Systemausfall reibungslos und vollständig wiederherstellen zu können. Neun Prozent der befragten IT Verantwortlichen äußerten sehr geringe oder keine Erwartungen, einen Hardwareschaden oder Virenbefall ohne Verlust zu überstehen. Nahezu ein Viertel (22 Prozent) sehen der Chance für eine Wiederherstellung weder besonders zuversichtlich noch auffallend pessimistisch entgegen – was nicht zuletzt als Zeichen für unzureichende Recovery-Tests gewertet werden kann.
Die Studie wurde von Acronis und dem Forschungsunternehmen Vanson Bourne unter 600 kleinen und mittleren Unternehmen (250-1.000 Mitarbeiter) durchgeführt. Befragt wurden jeweils die IT Verantwortlichen.
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Natürlich ist hier nicht die Rede von einem Backup von 30 einzelnen Word-Dateien auf einem USB-Stick. In der Regel werden Daten aller Art heute in relationalen Datenbanken gespeichert, auf dieser Datenbank wird dann unternehmensweit gearbeitet. Es werden darin soviele nebenläufige Prozesse modelliert, dass eine Wiederherstellung im Ernstfall weit mehr als nur das Einspielen eines alten Backups bedeutet, um die Datenkonsistenz wiederherzustellen.
Das Risiko hängt also meistens davon ab, wie gut die Verantwortlichen ihre Software und individuellen Daten kennen.