Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland ist leicht rückläufig, aber noch immer auf einem hohen gesamtwirtschaftlichen Niveau. So sind im ersten Halbjahr 2004 19.300 Unternehmensinsolvenzen zu verzeichnen - mithin nur 1,7% oder 340 Fälle weniger als im ersten Halbjahr 2003. Als Problem erweist sich dagegen weiterhin die stets steigende Zahl der Gesamtinsolvenzen.
Gesamt haben 54.700 Anträge von Unternehmen und natürlichen Personen die Insolvenzgerichte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2004 beschäftigt. Für das Gesamtjahr werden auf Basis dieser Zahlen 39.000 bis 41.000 Unternehmensinsolvenzen und ein Gesamtinsolvenzaufkommen von 110.000 bis 115.000 Fällen erwartet.
Die absolute Mehrheit der Unternehmensinsolvenzen betrifft mittelständische Unternehmen. Gerade einmal 21,7% aller Betriebe sei ausreichend mit Eigenkapital versorgt, ein knappes Drittel der Betriebe verfügt dagegen über weniger als 10% haftendes Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme und ist damit absolut unterkapitalisiert. Große Bedeutung zur Vermeidung von Insolvenzen komme der rechtzeitigen Implementierung eines Risiko-Management- bzw. Frühwarn-Systems, eines effizienten Controllings sowie der Vorbereitung auf bankinterne Rating-Verfahren zu.
Quelle: Insurance News, Prof. Dr. M. Müller-Reichart