Banken im Euroraum sollten nach Meinung des Chefs der EZB-Bankenaufsicht, Andrea Enria, bei der Anwendung interner Modelle zur Bestimmung der risikogewichteten Aktiva (RWA) nur auf Konzernebene eingeschränkt werden - und nicht auf Ebene ihrer einzelnen Institute. "Meine persönliche Meinung ist, dass wir sie auf der höchsten Ebene der Konsolidierung anwenden sollten", sagte Enria laut Redetext in Brüssel unter Verweis auf die so genannten Output Floors.
Output Floors begrenzen den Nutzen, den Banken aus der Nutzung interner Modelle bei der Berechnung ihrer RWA ziehen dürfen und verhindern damit ein übertriebenes Herunterrechnen der Eigenkapitalanforderungen. Konkret dürfen die RWA das im so genannten Standardansatz ermittelte Niveau um höchstens 27,5 Prozent unterschreiten. Davon sind besonders europäische Banken stark betroffen, da US-Banken kaum interne Modelle verwenden.
Entsprechend kritisch blickt die europäische und hier wiederum die deutsche Finanzindustrie auf die Output Floors, die im Rahmen der Vollendung der Eigenkapitalrichtlinie Basel 3 eingeführt werden sollen.
Die Anwendung auf Konzernebene wäre laut Enria gut für die Banken, weil dann jede Bankengruppe die Auswirkung des Output Floor nur einmal berechnen müsste. Außerdem würde eine Anwendung auf Institutsebene die Allokation von Kapital innerhalb der Gruppe zusätzlich erschweren und zudem bestimmte Geschäftsmodelle begünstigen, argumentierte Enria.