Maschinen- und Anlagenbau

Produktions- und Auftragsrückgänge durch Handelskonflikt


Produktions- und Auftragsrückgänge durch Handelskonflikt News

Angesichts des Handelskonflikts zwischen den USA und China rechnen die deutschen Maschinenbauer mit einer anhaltenden Flaute. Die Aufträge in den ersten acht Monaten lagen real 9 Prozent unter dem Vorjahresniveau, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Berlin mit. Nach vorläufigen Zahlen sank die Produktion im gleichen Zeitraum um 1,6 Prozent.

"Ein schneller Aufschwung ist derzeit nicht in Sicht", sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker in einem Pressegespräch anlässlich des 11. Deutschen Maschinenbau-Gipfels in Berlin. Es sei jedoch unklar, ob dies nur eine konjunkturelle Schwächephase oder der Beginn einer echten Rezession sei. "Daher bleiben wir bei unserer Produktionsprognose, die sowohl für dieses Jahr als auch für 2020 einen Rückgang von real 2 Prozent vorhersieht."

Laut einer Umfrage des VDMA unter deutschen Maschinenbaubetrieben in China leidet auch dort die Stimmung unter dem Handelskonflikt. 40 Prozent der befragten Firmen bezeichneten ihre aktuelle Geschäftslage als "schlecht", weitere 40 Prozent als "zufriedenstellend". Das seien die schlechtesten Werte seit Beginn dieser Erhebung vor drei Jahren. Auch für das vierte Quartal sowie das erste Quartal 2020 sehen die Betriebe in China keine Besserung der Lage voraus. Dem Verband zufolge macht auch der Streit um den Brexit den Maschinenbauern zu schaffen.

Die Maschinenbauer erwarten daher, dass das Instrument der Kurzarbeit wieder bedeutsamer wird. Im ersten Quartal 2019 seien bereits 3.200 Personen in Kurzarbeit gewesen, im ersten Halbjahr bereits 5.000. "Sollte es zu einer weiteren Konjunkturverschlechterung im Land kommen, wäre eine Ausweitung der Kurzarbeit auf 24 Monate - wie schon im Krisenjahr 2009 - sinnvoll", sagte VDMA-Präsident Welcker. Er forderte, dass die Bundesagentur für Arbeit wieder die Sozialversicherungsbeiträge übernehme, wenn die Betriebe dann ihre Mitarbeiter weiterbilden.

Eine gesetzlich vorgegebene Tarifbindung der Unternehmen lehnt der Verband ab. Es seien ohnehin nur noch etwas mehr als ein Drittel aller Maschinenbauer im Tarif organisiert, weil die Tarifvereinbarungen als nicht attraktiv genug angesehen würden, sagte Welcker. Auch fordern die Maschinenbauer mehr Entlastungen bei der Bürokratie, etwa die nationale Umsetzung der europäischen Entsenderichtlinie oder schnellere Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen.

[ Bildquelle Titelbild: Adobe Stock ]
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