Die Wahrscheinlichkeit, dass die deutsche Wirtschaft in nächster Zeit in eine Rezession gerät, ist nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts IMK in den vergangenen Wochen noch weiter gesunken. Der Konjunkturindikator des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) weise für den Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember 2016 eine mittlere Rezessionswahrscheinlichkeit von 10,1 Prozent aus. Im September hatte das Risiko noch bei 19,7 Prozent gelegen.
Gegenüber dem späten Frühjahr und dem Sommer, als die Rezessionswahrscheinlichkeit unter anderem durch die Unsicherheit rund um die Brexit-Abstimmung zeitweilig über 30 Prozent lag, hätten sich die konjunkturellen Risiken damit deutlich reduziert, betonte das IMK.
Laut dem Institut ordnet der nach dem Ampelsystem arbeitende Indikator, der die wichtigsten Informationen über die aktuelle Wirtschaftslage bündelt, die Situation für die kommenden Monate in den "grünen Bereich" ein.
Positiv wirke sich aktuell vor allem eine Aufhellung der Stimmungsindikatoren aus, erklärte IMK-Konjunkturexperte Thomas Theobald. Außerdem seien die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe zuletzt spürbar gestiegen. "Es hängt jetzt davon ab, ob sich die positive Auftragsentwicklung fortsetzt", sagte Theobald.
Die neuen Indikatorwerte stützten die aktuelle Herbstprognose der Düsseldorfer Konjunkturforscher, die für dieses Jahr ein Wachstum von 1,9 Prozent und für 2017 von 1,3 Prozent erwarten, das von einer starken Entwicklung beim privaten Konsum getragen wird.