Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank, warnt vor einer Kehrtwende bei der Finanzmarkt-Regulierung. "Faule Kredite haben vor zehn Jahren die große Finanzkrise ausgelöst. Eine wichtige Lehre daraus war, dass die Banken strenger beaufsichtigt werden und dickere Eigenkapitalpolster vorweisen müssen", sagte der Notenbanker der Bild-Zeitung. Es wäre ein Fehler, das Rad zurückdrehen zu wollen.
"Einen Deregulierungswettbewerb müssen wir unbedingt vermeiden", so Weidmann. Grundsätzlich wirbt er für den transatlantischen Handel mit den USA, man solle rasch mit der US-Regierung sprechen. China habe zwar enorm an wirtschaftlichem Gewicht gewonnen, sich mehr und mehr geöffnet. "Das ist begrüßenswert, als leuchtendes Vorbild für offene Märkte taugt es aber noch nicht. Beim Zugang zum chinesischen Markt, der Übernahme dortiger Unternehmen oder im Kapitalverkehr gibt es noch beträchtliche Hürden", so Weidmann.
Der neue US-Präsident Donald Trump hatte jüngst eine Lockerung der Vorschriften für den Finanzsektor des Landes angeordnet. Anfang Februar hatte er bereits zwei entsprechende Dekrete unterzeichnet.