Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret geht nicht davon aus, dass die Verhandlungen über das Bankenregelwerk Basel 3 auf den letzten Metern noch scheitern. "Allen Verhandlungspartnern ist bewusst, wie wichtig globale Regeln sind", sagte Dombret der Tageszeitung Die Welt. Nicht zuletzt der härteren Regulierung sei zu verdanken, dass die Finanzkrise habe überwunden werden können. Allerdings fordert er eine Regulierungspause.
"Sobald Basel 3 verabschiedet ist, sollte es meiner Meinung nach eine Phase der Zurückhaltung geben. Ein permanenter Regulierungsmarathon hilft niemandem, und er würde die Banken über Gebühr belasten", so der Bundesbanker. "Regulierung, Digitalisierung, die niedrigen Zinsen - all das drückt die Margen schon jetzt spürbar. Das haben wir als Aufseher durchaus im Blick."
Es sei nicht auszuschließen, dass bei der Umsetzung nachjustiert wird, etwa indem die Regeln für kleine und mittlere Kreditinstitute weniger komplex ausgestaltet werden. "Damit meine ich nicht, dass man die Vorgaben für das Eigenkapital oder die Liquidität absenkt. Aber man muss von den kleinen Häusern ja nicht unbedingt die gleichen Meldefristen und die gleiche Offenlegung fordern wie von den großen Banken und Sparkassen." Die USA hätten das bisherige Regelwerk Basel 2 auch nur auf die größeren Institute angewendet.