Die Länder der Eurozone haben im zweiten Quartal weitere Fortschritte bei der Verringerung der Staatsdefizite und der Gesamtverschuldung erreicht. Die addierten Haushaltslücken in den 19 Ländern des Währungsraums sanken auf 2,0 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im Vergleich zu 2,1 Prozent im Auftaktquartal und 2,5 Prozent zum Jahresende 2014, wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte.
Damit steht die Eurozone besser da als die EU insgesamt, in der die Quote per Ende Juni 2,4 nach 2,5 bzw 2,8 Prozent betrug. Damit setzt sich die langfristige Verbesserung fort, nachdem als Folge der Finanzkrise 2010 Defizitquoten von über 7 Prozent sowohl im Euroraum als auch in der EU verzeichnet wurden.
Auch die Schuldenquote ist im zweiten Quartal zurückgegangen. Sie reduzierte sich in der Eurozone auf 92,2 Prozent von 92,7 Prozent des BIP zu Jahresbeginn. Für die EU ging sie auf 87,8 von 88,1 Prozent zurück.
Allerdings sind die Unterschiede innerhalb Europas weiterhin beträchtlich. Spitzenreiter bei der Staatsverschuldung bleibt Griechenland (167,8 Prozent) gefolgt von Italien (136,0 Prozent) und Portugal (128,7 Prozent). Am besten stehen Estland (9,9 Prozent), Luxemburg (21,9 Prozent) und Bulgarien (28,3 Prozent) da. Deutschland weist einen deutlichen Rückgang auf 72,5 Prozent von 74,3 Prozent aus.
Im Vergleich zum ersten Quartal verzeichneten 18 Mitgliedstaaten eine geringere Verschuldungsquote und zehn eine höhere. Die stärksten Rückgänge gab es in Irland (-2,6 Prozentpunkte), den Niederlanden (-2,2 Prozentpunkte) und Kroatien (-2,0 Prozentpunkte), die höchsten Anstiege in Zypern (+2,9 Prozentpunkte), Finnland (+2,0 Prozentpunkte) und Ungarn (+2,0 Prozentpunkte).