Analyse des HWWI

Risikoanalyse: Konjunktur gewinnt an Fahrt


Risikoanalyse: Konjunktur gewinnt an Fahrt News

Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) rechnet für dieses Jahr weiterhin mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und bleibt damit unter der Erwartung von Bundesregierung und anderen Konjunkturforschern. Für 2015 erwarten die Hamburger Ökonomen einen Zuwachs des deutschen Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 2,1 Prozent.

Die Bundesregierung rechnet mit einem BIP-Plus von 1,8 Prozent in diesem und 2,0 Prozent im kommenden Jahr. Jüngste harte Wirtschaftsdaten belegten, dass die Wirtschaft mit Rückenwind in das erste Quartal gestartet ist. So erhöhte sich der Ausstoß des produzierenden Gewerbes im Januar um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und stieg damit stärker als erwartet.

Mehrere Wirtschaftsverbände und Ökonomen halten bereits für dieses Jahr ein Wachstum von 2 Prozent für erreichbar. Unter ihnen befinden sich der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) sowie die Konjunkturchefs des Kieler Instituts für Weltwirtschaft und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung.

Auch das HWWI zeigte sich insgesamt optimistisch für die weitere Entwicklung und betonte, in Deutschland sei die Stimmung in der Wirtschaft gut, und der ifo-Index sei zuletzt deutlicher gestiegen als erwartet. "Folglich spricht vieles dafür, dass sich die konjunkturelle Belebung in diesem Jahr fortsetzt und im nächsten Jahr sogar weiter an Fahrt gewinnt", sagt HWWI-Konjunkturexpertin Anja Rossen. 2015 sollte sich das Expansionstempo weiter beschleunigen.

Das Beschäftigungswachstum sollte sich nach Erwartung des HWWI mit zunehmender Auslastung der Produktionskapazitäten fortsetzen, sodass die Zahl der Erwerbstätigen 2014 und 2015 ähnlich wie im vergangenen Jahr zunehmen werde. Nach einem leichten Anstieg der Arbeitslosenzahlen im vergangenen Jahr sollte sich die Lage in diesem und im nächsten Jahr wieder verbessern. 2015 würden im Jahresdurchschnitt 2,74 Millionen Personen arbeitslos sein. Der Preisdruck dürfte sich mit verbesserter Konjunktur und steigenden Löhnen wieder erhöhen und in diesem Jahr zu einer Inflationsrate von 1,7 Prozent führen.

Bei weiter steigenden Realeinkommen soll der private Konsum laut den Hamburger Ökonomen eine wichtige Stütze des Wachstums bleiben und in diesem Jahr um 1,3 Prozent sowie 2015 um 1,6 Prozent zulegen. Anders als im vergangenen Jahr würden auch die Investitionen deutlich zum Wachstum beitragen. Dafür sprächen die weiterhin günstigen Finanzierungsbedingungen, die anziehende Weltkonjunktur und vor allem ein vorhandener Nachholbedarf. Dabei würden neben Ersatzinvestitionen mehr und mehr Erweiterungsinvestitionen eine Rolle spielen. Das HWWI rechnet mit um 4,7 Prozent höheren Anlageinvestitionen in diesem und einer Steigerung von 5,0 Prozent im kommenden Jahr.

"Mit der Belebung der Weltkonjunktur werden die deutschen Exporte sowohl 2014 als auch 2015 wieder kräftiger zulegen", erklärte HWWI-Forschungsdirektor Michael Bräuninger zudem. Erwartet werden Zuwächse um 5,5 Prozent in diesem und 5,8 Prozent im kommenden Jahr. Die Einfuhren sollen um 5,8 und 6,1 Prozent zunehmen.

 

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Kommentare zu diesem Beitrag

RiskNET Redaktion /11.03.2014 18:33
+++ Deutsche Exporte ziehen im Januar wieder stärker an +++

Die deutschen Exporteure haben im Januar ihre Geschäfte wieder stärker gesteigert. Besonders kräftig zog die Nachfrage aus den Ländern der Europäischen Union an. Doch auch die Importe legten deutlich zu. Im Resultat ergab sich ein Außenhandelsüberschuss von 15,0 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete.

Kalender- und saisonbereinigt ergab sich ein Handelsbilanzüberschuss von 17,2 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 16,5 Milliarden Euro gerechnet. Insgesamt setzten die Exportfirmen Waren im Wert von 94,5 Milliarden Euro ins Ausland ab, eine Steigerung um 2,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Die Einfuhren summierten sich auf 77,3 Milliarden Euro und stiegen damit um 4,1 Prozent.

Nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank schloss die Leistungsbilanz im Januar mit einem Überschuss von 16,2 Milliarden Euro ab. Volkswirte hatten ein Plus von 14,6 Milliarden Euro erwartet.

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union exportierten deutsche Unternehmen im Januar Waren für 54,5 Milliarden Euro und importierten von dort Waren für 48,3 Milliarden Euro. Binnen Jahresfrist nahmen die Ausfuhren in die EU-Länder damit um 5,3 Prozent und die Einfuhren aus diesen Ländern um 3,6 Prozent zu.

In die Länder außerhalb der Europäischen Union wurden Waren im Wert von 36,2 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 27,4 Milliarden Euro aus diesen Ländern importiert. Die Exporte in die Drittländer lagen damit um 0,4 Prozent und die Importe von dort um 1,9 Prozent niedriger.
RiskNET Redaktion /11.03.2014 18:34
+++ OECD rechnet für 1. Quartal mit starkem deutschem BIP-Wachstum +++

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) rechnet damit, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal stark wachsen wird. Wie aus dem aktualisierten Economic Outlook hervor geht, erwartet die Organisation für das zweite Quartal eine Wachstumsnormalisierung. Frankreich und Italien schneiden bei den Prognosen deutlich schwächer ab.

Laut OECD wird das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 3,7 Prozent über dem Niveau des ersten Quartals 2013 liegen. Das wäre der stärkste Anstieg seit dem ersten Quartal 2011 und mehr als doppelt so stark wie der Zuwachs im vierten Quartal 2013, als das Wachstum 1,4 Prozent betrug. Für das zweite Quartal rechnet die OECD mit einer Abschwächung der Jahreswachstumsrate auf 2,5 Prozent. Direkte Rückschlüsse auf das zu erwartende Quartalswachstum lassen die OECD-Prognosen nicht zu.

Die Prognosen der OECD beruhen auf Konjunkturindikatoren, die seit einiger Zeit tatsächlich auf eine deutliche Wachstumsbelebung in Deutschland hindeuten. Die für Januar veröffentlichten Auftragseingangs- und Produktionsdaten haben diese Wachstumshoffnungen zumindest teilweise bestätigt.

Schlechtere Wachstumsaussichten bescheinigt die OECD Frankreich und Italien. Für Frankreich werden BIP-Jahresraten von 0,7 und 1,0 Prozent vorausgesagt und für Italien Wachstumsraten von 0,7 und 0,1 Prozent. Der Europäischen Zentralbank (EZB) rät die OECD vor diesem Hintergrund zu einer mindestens unverändert lockeren Geldpolitik.
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