Laut einer Untersuchung des Beratungs- und IT-Dienstleistungsunternehmens Accenture sind in 69 Prozent der deutschen Unternehmen und Behörden in den letzten zwei Jahren Daten über Mitarbeiter und Kunden abhanden gekommen. 29 Prozent der betroffenen Organisationen haben in diesem Zeitraum sogar sechsmal oder häufiger personenbezogene Daten (unter anderem Adresse, Familienstand, Fotos oder Angaben über Beruf und körperliche Merkmale) verloren.
Dieses Ergebnis erscheint nicht zuletzt aufgrund der Tatsache überraschend, dass Unternehmen und Behörden dem Schutz der Informationen eigenen Angaben zufolge eine hohe Bedeutung beimessen: So stimmen 89 Prozent der Befragten der Aussage zu, ihre Organisation sei für die Sicherheit der Daten verantwortlich. 78 Prozent der Unternehmen und Behörden glauben außerdem, die ihnen vorliegenden, personenbezogenen Angaben seien adäquat geschützt.
In 36 Prozent der betroffenen Unternehmen und Behörden sind Personendaten von Hackern gestohlen worden. "Datensicherheit und Datenschutz betreffen schon lange nicht mehr nur die Technologie, sondern vor allem das Verhalten und die Einstellung von Menschen", sagt Frank Fischer, verantwortlich für den Bereich Informationssicherheits- und Datenschutz-Beratung bei Accenture. "Firewalls und verschlüsselte Festplatten bringen beispielsweise wenig, wenn vertrauliche Daten eine Organisation auf unverschlüsselten USB-Sticks verlassen können." So räumten 26 Prozent der befragten Unternehmen ein, dass sich in ihrem Fall der Verlust von Informationen auf die Unwissenheit oder das unzulängliche Verhalten von Mitarbeitern zurückführen lässt, indem beispielsweise Laptops, Datenträger und Ausdrucke verloren gingen.
Der Verlust oder Missbrauch personenbezogener Daten können den Ruf einer Organisation dabei enorm schädigen. Gerade in Deutschland ist die öffentliche Aufmerksamkeit für solche Vorfälle besonders hoch. Noch glauben immerhin 70 Prozent der befragten Bürger in Deutschland, dass ihre persönlichen Angaben angemessen geschützt sind. Allerdings differenzieren sie dabei stark: Auf die Frage, bei welchen Organisationen ihre persönlichen Daten wohl am sichersten sind nannten 49 bzw. 48 Prozent der Befragten ihre Krankenkasse und den Arbeitgeber. Das geringste Vertrauen im Hinblick auf den Schutz ihrer personenbezogenen Daten bringen sie Behörden und staatlichen Einrichtungen (jeweils acht Prozent der Nennungen) sowie Telekommunikationsunternehmen (sechs Prozent) entgegen.
[Bildquelle: iStockPhoto]