Ende diesen Jahres wird Deutschland 2,2 Billionen Euro Staatsschulden aufgetürmt haben. Das zeigen Berechnungen des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) für das Handelsblatt. Damit werde die Schuldenquote 83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen, sagte IfW-Finanzexperte Jens Boysen-Hogrefe. Das wäre ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,4 Prozentpunkte, und zugleich der höchste je in der Bundesrepublik Deutschland ermittelte Wert. Laut Maastricht-Vertrag sind EU-weit eigentlich nur Schuldenquoten von bis zu 60 Prozent zulässig.
Wesentlicher Grund für den rasanten Anstieg der Staatsschuld ist laut IfW die Abwicklung der Westdeutschen Landesbank WestLB, die ihr Portfolio in eine staatlich abgesicherte Bad Bank eingebracht hat. Zudem trieben die Einzahlungen Deutschlands in den Euro-Rettungsschirm ESM sowie die zusätzlichen Einlagen in die Europäische Investitionsbank und weitere Garantien des temporären Rettungsschirms EFSF an Euro-Krisenstaaten den deutschen Schuldenberg weiter in die Höhe.
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