Martin Winterkorn belegt im Reputationsranking deutscher Vorstandsvorsitzender die Spitzenposition. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, für die das Manager Magazin zusammen mit dem Managementprofessor Joachim Schwalbach der Humboldt Universität zu Berlin 1.861 Führungskräfte befragt hat. Punkten konnten im Ranking vor allem die Manager der Automobilindustrie. So belegen die Ränge zwei und drei Nobert Reithofer von BMW, und Rupert Stadler von Audi. Kriterien zur Bestimmung des Gesamteindrucks waren strategische Kompetenz, Durchsetzungsvermögen, Kommunikationsfähigkeit, Glaubwürdigkeit und gesellschaftliches Engagement.
Rufsieger in den Einzelwertungen ist Martin Winterkorn bezüglich strategischer Kompetenz und Durchsetzungsvermögen. Gemessen an der Kommunikationsfähigkeit macht Mathias Döpfner vom Axel-Springer-Verlag das Rennen, der im Gesamtklassement Rang acht belegt. Richard Oetker, der in der Gesamtbewertung Platz fünf inne hat, schnitt im Hinblick auf das gesellschaftliche Engagement am besten ab.
Die Studie macht allerdings auch deutlich, dass rund ein Viertel der Konzernchefs in Deutschland ein schlechtes bis katastrophales Image haben. Schlusslicht auf Platz 100 ist Ergo-Chef Torsten Oletzky, dicht gefolgt von Andrew R. Jennings, Karstadt, der Platz 99 belegt und Anshu Jain von der Deutschen Bank, der Drittletzter in der Rangliste ist.
Laut Schwalbach lassen sich bis zu 80 Prozent der Reputation eines Unternehmens auf das Ansehen des Vorstandsvorsitzenden zurückführen. Dass diese Regel nicht immer greift, zeigt das Beispiel Siemens. Obwohl der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher in der Gesamtplatzierung mit Platz 42 in der unteren Hälfte landete, steht der Ruf des Konzerns in einem positiven Licht. Tipps an die Führungselite um die Reputation langfristig zu halten, sind nach Schwalbach "Bescheidenheit", "nicht der Allergierigste sein" sowie "sich zurückhaltend und volksnah geben".
Das Ranking der Top 3 - insgesamt und nach Branchen:
Platz 1: Martin Winterkorn, Volkswagen
Platz 2: Norbert Reithofer, BMW
Platz 3: Rupert Stadler, Audi
Im Bereich der Finanzdienstleister
Platz 1: Nikolaus von Bomhard, Münchener Rück
Platz 2: Michael Diekmann, Allianz
Platz 3: Uwe Fröhlich, Volks- und Raiffeisenbanken
Grundstoffe
Platz 1: Kurt Bock, BASF
Platz 2: Axel C. Heitmann, Lanxess
Platz 3: Rudolf Staudigl, Wacker Chemie
Handel
Platz 1: Günther Fielmann, Fielmann
Platz 2: Norbert Podschlapp, Aldi Süd
Platz 3: Alain Caparros, Rewe
Industriegüter
Platz 1: Wolfgang Reitzle, Linde
Platz 2: Volkmar Denner, Robert Bosch
Platz 3: Stefan Sommer, ZF Friedrichshafen
IT & Kommunikation
Platz 1: Jim Hagemann Snabe, SAP
Platz 2: Bill McDermott, SAP
Platz 3: René Obermann, Deutsche Telekom
Konsumgüter
Platz 1: Richard Oetker, Dr. Oetker
Platz 2: Herbert Hainer, Adidas
Platz 3: Reinhard Zinkann, Miele
Medien
Platz 1: Mathias Döpfner, Axel Springer
Platz 2: Anke Schäferkordt, RTL Television
Platz 3: Paul-Bernhard Kallen, Hubert Burda Media
Pharma
Platz 1: Ulf Mark Schneider, Fresenius
Platz 2: Marijn E. Dekkers, Bayer
Platz 3: Andreas Barner, Boehringer Ingelheim Pharma
Transport & Touristik
Platz 1: Erich Sixt, Sixt
Platz 2: Christoph Franz, Deutsche Lufthansa
Platz 3: Stefan Schulte, Fraport
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