Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) will bei der Kontrolle von Geldinstituten zukünftig einen stärkeren Blick auf das Risikomanagement werfen. Die Exekutivdirektorin im Geschäftsbereich Bankenaufsicht, Sabine Lautenschläger (Foto), sagte im Rahmen der 12. Euro Finance Week in Frankfurt, sie erwarte, dass das Risikomanagement "erheblich" verbessert werde. Anders als die Öffentlichkeit, die sich bei den Lehren aus der Finanzmarktkrise auf die Diskussion um die ausreichende Kapitalausstattung beschränke, müssten die Banken mehrere Bereiche des Risikomanagements ausbauen, sagte Lautenschläger. So müsse, wer als Credit Risk Officer in einem Institut die Liquiditäts-, Konzentrations- und Reputationsrisiken prüfe, mehr Einfluss auf die Entscheidungsfindung der Bank bekommen, forderte sie.
Zugleich müsse das Berichtswesen adressatengerecht werden. Ein adäquates Risikoberichtswesen stelle scheinbar noch immer für viele Institute eine Herausforderung dar. Nicht selten dominierten Zahlenfriedhöfe oder Powerpoint-Präsentation ohne Aussagekraft. Die Aufsicht werde aber auch das Gespräch mit den Geschäftsstellenleitern über das Marktumfeld zukünftig bei der Prüfung eines Instituts wichtiger nehmen, kündigte Lautenschläger an. Viele Banken hätten sich zu kurzfristig refinanziert, weil sie zu lange davon ausgingen, dass der Marktzugang zur Refinanzierung problemlos möglich sei.
"Wir werden agressiver vorgehen. Der Gesetzgeber hat uns die Möglichkeit dazu gegeben und wir werden das nutzen", so Lautenschläger im Rahmen der von der Zeitschrift RISIKO MANAGER moderierten Paneldiskussion "Risk Management nach der Krise".
[Bildquelle: iStockPhoto sowie RiskNET]
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