Die Begriffe "Risikomanagement" und "Krisenmanagement" sind in der Wirtschaft wieder stärker gefragt (siehe Abbildung unten). Zu verdanken hat der Begriff seinen Aufschwung im FTD-Medienranking allerdings durch einige misslungene Beispiele in den vergangenen Wochen und Monaten.

Was man beim Krisenmanagement alles verkehrt machen kann, zeigte zum Beispiel der Energiekonzern Vattenfall. Eine Pannenserie in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel wuchs sich zur Unternehmenskrise aus. Erst musste der Chef der Atomsparte seinen Hut nehmen und dann trat auch Deutschland-Chef Klaus Rauscher zurück. Dabei waren die Pannen nach Darstellung des Konzerns allesamt ganz harmlos. Doch Vattenfall rückte Informationen nur scheibchenweise und verspätet heraus - eine Todsünde beim sensiblen Thema Atomkraft.

Nicht nur Vattenfall auch die Immobilienbank IKB und die WestLB betrieben schlechtes Krisenmanagement. Bei der WestLB versagte auch das "Risikomanagement". Wegen fehlgeschlagener Eigenhandelsgeschäfte musste Vorstandschef Thomas Fischer  und Risikochef Matthijs van den Adel gehen. Beide Begriffe fielen im Juli rund 270-mal in der geschriebenen Presse. Nur der Begriff "Blog" wurde häufiger genannt. Allerdings scheint das Interesse an dem Synonym für Internet-Tagebuch langsam zu erlahmen. Seit Mai nimmt sich die Presse seltener des Modethemas an. Für das Ranking wertet der Nachrichtendienstleister Factiva im Auftrag von FTD Online rund 150 Tageszeitungen, Magazine und Nachrichtenagenturen aus und ermittelt so die Top Ten der Business-Begriffe.

Auf Platz vier rückte der Begriff "Corporate Governance" vor. Die Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex hatte vorgeschlagen, mehr Transparenz in die Auswahl von Aufsichtsräten zu bringen. Die Kommission empfahl Normierungsausschüsse mit Aktionären zu bilden, um das Verfahren zur Auswahl geeigneter Kandidaten zu verbessern.

Abbildung: FTD Wirtschaftsliga [Quelle: FTD]

[Textquelle: FTD und Frank Romeike]