Risikomanager räumen bei der Verleihung des SCOR-Preises ab


Nicolas Vogelpoth von der Ludwig-Maximilians Universität München, Katharina Zaglauer von der Universität Ulm, Jens Dittmer von der Universität Hamburg und Dominik Kortschak von der Technischen Universität Graz sind die Preisträger des SCOR-Preises für Aktuarwissenschaften 2006. Ziel dieses in Zusammenarbeit mit der Universität Ulm verliehenen Preises ist es, junge Wissenschaftler von Universitäten aus dem gesamten deutschsprachigen Raum auszuzeichnen, die mit innovativen Methoden aktuarwissenschaftliche Problemstellungen aus dem Bereich der Personenversicherung bearbeitet haben.

Risikobasierte Solvenzspanne für Versicherungsunternehmen

Als Gewinner des 1. Preises setzte sich Nicolas Vogelpoth mit seiner Arbeit "Some Results on Dynamic Risk Measures" durch. Darin befasst sich der Wissenschaftler mit der risikobasierten Solvenzspanne für Versicherungsunternehmen. Basis der Untersuchung ist das Risikomaß des Schweizer Solvenztests, das dann sukzessiv methodisch verbessert wird. Vogelpoth führt dabei eine spezifische Axiomatik für Risikomaße ein und leitet neue Maße her, die die bisherigen gebräuchlichen gut annähern, aber bessere Eigenschaften besitzen. Im Weiteren werden als aktuarwissenschaftliche Hauptergebnisse dynamische Value-at-risk Ansätze behandelt und die damit verbundenen dynamischen "expected shortfalls" untersucht. Praxisrelevanz erhält die Studie von Vogelpoth dadurch, dass mit den dargestellten Risikomaßen das betriebsnotwendige Solvenzkapital genauer im Rahmen von definierten Ruin- bzw. Überlebenswahrscheinlichkeiten bestimmt werden kann. Man darf erwarten, dass diese Ergebnisse einen wesentlichen Einfluss auf die dynamische Risikomessung in der Praxis haben werden.

Risiko-neutrale Bewertung von Lebensversicherungen

Der 2. Preis ging an Katharina Zaglauer für ihre Arbeit "Risk-Neutral Valuation of Participating Life Insurance Contracts in a Stochastic Interest Rate Environment". Darin  beschreibt sie die "risiko-neutrale" Bewertung von Lebensversicherungen, bei der der Versicherungsvertrag als Finanzderivat definiert und als solches bewertet wird. Ausgehend von einem an der Universität Ulm konzipierten Bewertungsmodell mit konstantem Zinssatz erweiterte Zaglauer den Ansatz um einen realistischeres Bewertungsmodell mit stochastischen Zinsen und deren Auswirkungen auf den Wert des Vertrages und der vorhandenen impliziten Optionen - wie z. B. Zinsgarantien und definierten Rückkaufswerten. Kernstück der Arbeit ist die numerisch sehr anspruchsvolle und äußerst komplexe Implementierung von Monte-Carlo Verfahren und deren Lösungsalgorithmen unter Verwendung partieller Differentialgleichungen im Rahmen.


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