Der Risikomodellierer EQECAT schätzt die versicherten Schäden durch den Wirbelsturm Irene auf 1,8 Mrd bis 3,4 Mrd. USD. Wie die Agentur am Mittwoch mitteilte, sorgte vor allem die Kombination aus starken Winden der Hurrikan-Kategorie Eins sowie starken Regenfälle an der bevölkerungsreichen New-England-Küste für hohe Schäden.
Insgesamt seien über 40 Millionen Menschen von dem Hurrikan betroffen gewesen und damit deutlich mehr als bei den jüngsten Hurrikans im Golf von Mexiko. Auch dies habe die Schadensumme nach oben getrieben, so die Agentur. Auf der anderen Seite dürfte die Höhe der einzelnen Schäden aufgrund der zumindest in den USA nicht ganz so heftigen Stürme vergleichsweise gering sein. Als großen Unsicherheitsfaktor bei den Schaden-Schätzungen nennt EQECAT deshalb die Auswirkungen der Selbstbehalte. Inzwischen seien bei Hurrikan-Versicherungen Selbstbehalte zwischen 1 Prozent und 5 Prozent des Versicherungswertes nicht ungewöhnlich, was die Höhe der Schäden für die Versicherer drücken könnte.
Nicht eingeschlossen sind in ihren Schätzungen mögliche Bundeshilfen des US-Fluthilfe-Programms. Da ein großer Teil der insgesamt aufgetretenen Schäden aus Überschwemmungen rühre, dürfte dies erhebliche Auswirkungen auf die Kosten der Versicherer haben.
Am Vortag hatte bereits der Risikomodellierer AIR Worldwide die versicherten Schäden durch Irene auf 3 Mrd. bis 6 Mrd. USD geschätzt. Angesichts dieser Prognosen dürfte es Irene wohl nicht unter die ersten Zehn der teuersten Hurrikane in den USA schaffen. Diese Liste wird nach einer Statistik der Munich Re angeführt von Katrina 2005 mit 62 Mrd. gefolgt von Ike 2008 mit knapp 19 Mrd. und Andrew 1992 mit 17 Mrd. USD.
Die deutschen Versicherer hielten sich am Mittwoch weiter mit eigenen Einschätzungen zurück. Sprecher der Rückversicherer Munich Re und Hannover Rück als auch der Allianz sagten, dass es für Prognosen über die Höhe der bei ihnen erwarteten Schadenforderungen noch zu früh sei.
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