Nach der aufsehenerregenden Übernahme des Business-Intelligence-Anbieters Business Objects durch das Walldorfer Softwarehaus SAP rücken nun auch andere Lösungsanbieter aus diesem Marktsegment enger zusammen: So wurde auf der „Teradata Partners“-Konferenz eine umfassende strategische Partnerschaft zwischen dem Data-Warehousing-Spezialist Teradata und dem Business-Intelligence-Anbieter SAS bekannt gegeben. Wie Mike Koehler, President und CEO der Teradata Corp., und Jim Goodnight, Gründer und CEO von SAS, auf der Veranstaltung in Las Vegas ankündigten, sei das wichtigste Ziel der Zusammenarbeit, die Analyseprozesse von SAS künftig innerhalb der Teradate Database Engine laufen zu lassen. Dies verspreche ganz erhebliche Performancegewinne. Aus Branchengesichtspunkten wollten sich die Partner zunächst vor allem auf den Einzelhandel und die Finanzindustrie konzentrieren. In diesem Zusammenhang komme insbesondere dem Thema „Risikomanagement“ eine zentrale Bedeutung zu. „Risk is a big opportunity“, betonte Jim Davis, Senior Vice President and Chief Marketing Officer von SAS. Als weitere vielversprechende Bereiche in der Finanzindustrie nannte Davis außerdem die Themen Geldwäsche und Betrugsbekämpfung.
Keine Übernahmeabsichten
Der Zeitpunkt der Ankündigung der Partnerschaft zwischen Teradata und SAS stehe schon lange fest, ein Zusammenhang mit der nur einen Tag zuvor bekanntgegebenen Übernahme von Business Objects durch SAP bestehe daher nicht. Einer weiter gehenden Verflechtung der beiden Unternehmen, etwa in Form einer Beteiligung oder gar einer Übernahme, erteilten sowohl SAS als auch Teradata eine klare Absage. Zum einen hatte Jim Goodnight in der Vergangenheit immer wieder klar gemacht, dass SAS praktisch unverkäuflich sei und unabhängig bleiben wolle. Zum anderen betonten die beiden Partner, dass die angestrebten Ziele auch durch eine Partnerschaft erreicht werden könnten und eine Kapital-Verflechtung hierfür keinerlei Mehrwert biete. Darüber hinaus teilten Vertreter von Teradata auch nicht die vielfach geäußerte Ansicht, der SAP/BO-Deal werde zu einer fundamentalen Veränderung der Wettbewerbssituation in der Branche führen. „Wir haben in der Vergangenheit sehr gut mit Business Objects zusammengearbeitet und wir haben in der Vergangenheit sehr gut mit SAP zusammengearbeitet – ich bin sicher, dass wir in Zukunft mit der Kombination aus beiden Unternehmen ebenfalls sehr gut zusammenarbeiten werden“, so Bob Fair, Executive Vice President Global Field Operations bei Teradata.