Mittel- bis langfristige Schätzungen gehen davon aus, dass die allgemeinen Haftpflichtschäden in den meisten grossen Wirtschaftsnationen aufgrund gesellschaftlicher und rechtlicher Trends 1,5 bis 2 mal so schnell steigen wie das nominale Bruttoinlandsprodukt. Insbesondere die Haftung für neue Risiken (etwa im Pharmabereich) stellt die Versicherer vor grosse Herausforderungen, da derartige Exposures mit traditionellen Methoden der Versicherungsmathematik nicht quantifiziert und kalkuliert werden können. Auf der einen Seite stehen die Versicherer vor der Herausforderung Kumulrisiken zu begrenzen und auf der anderen Seite zukünftige Entwicklungen und Risikokomplexe rechtzeitig zu antizipieren.
Insbesondere das Risikomanagement von pharmazeutischen Produkthaftpflichtrisiken stellt sowohl für die pharmazeutische Industrie als auch die Versicherungswirtschaft eine große Herausforderung dar. Diese Tatsache mag auf den ersten Blick erstaunen, da pharmazeutische Produkte und insbesondere Arzneimittel einer umfangreichen gesetzlichen Regulierung und Überwachung durch Hersteller und Behörden unterliegen. Würde man die Zahl der regulatorischen Vorschriften und qualitätssichernden Massnahmen zur Grundlage einer Risikobewertung machen, so müsste sich die Gruppe der pharmazeutischen Produkte als besonders schadenarm im Vergleich zu anderen Produktklassen erweisen. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Ein Blick in die Vergangenheit der letzten 20 Jahre zeigt, dass die finanziellen Dimensionen von pharmazeutischen Produkthaftpflichtschäden immer gewaltigere Ausmasse angenommen haben und inzwischen zweistellige Milliardenbeträge erreicht haben.
Den kompletten Fachbeitrag finden Sie in der Ausgabe 10 der "Zeitschrift für Versicherungswesen"