Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat nach den jüngsten Außenhandelszahlen bessere Bedingungen für die Wirtschaft in Deutschland angemahnt. "Der Jahresausklang im Außenhandel spiegelt die anhaltende Unruhe in der Weltwirtschaft wider", sagte BGA-Präsident Holger Bingmann in Berlin. "Die Rückgänge bei den deutschen Ex- und Importen verdeutlichen einmal mehr, dass die Handelskonflikte und die eintrübende Weltkonjunktur deutliche Spuren in der Gesamtbilanz 2019 hinterlassen werden."
Bingmann betonte, die Risiken für die Weltwirtschaft hätten sich zu Jahresbeginn erneut verschärft. Neben den Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, der Ungewissheit im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit und der nachlassenden Weltkonjunktur sei "nun noch das Pulverfass Naher Osten hinzugekommen".
Die Eskalation in der Region bedeute einen weiteren Unsicherheitsfaktor für die Unternehmen. "Daher ist es umso wichtiger, dass die Bedingungen für die Wirtschaft hier in Deutschland stimmen", betonte der Verbandschef. Nötig seien "dringend echte steuerliche und bürokratische Entlastungen statt Strohfeuerprogramme", damit die Unternehmen international wettbewerbsfähig blieben.
Nach den vom Statistischen Bundesamt am Morgen veröffentlichten neuen Außenhandelszahlen sanken die Exporte im November 2019 gegenüber dem Vormonat um 2,3 Prozent, erwartet worden war ein Rückgang von nur 0,9 Prozent. Auf Jahressicht betrug das Minus 2,9 Prozent. Die Einfuhren gingen um 0,5 Prozent auf Monats- und 1,6 Prozent auf Jahressicht zurück. Die Handelsbilanz wies einen saisonbereinigten Überschuss von 18,3 Milliarden Euro auf, der damit etwas niedriger ausfiel als erwartet.