Die Energiebranche ist weltweit zunehmend besorgt im Hinblick auf Betriebsstörungen durch Cyber-Angriffe. In Rahmen einer Umfrage des weltweit führenden Industrieversicherungsmaklers und Risikoberaters Marsh gaben mehr als drei Viertel (76 Prozent) der befragten Manager an, dass sie Betriebsunterbrechungen als schwerwiegendste Folge einer Cyber-Attacke für die Energiebranche fürchten.
Der Report "Could Energy Industry Dynamics Be Creating an Impending Cyber Storm?" stützt sich auf die Ergebnisse des Marsh-Microsoft Global Cyber Risk Perception Survey. Er beleuchtet die bedeutendsten Schadensszenarien durch Cyber-Angriffe für den Energiesektor, die Selbsteinschätzung der Branche hinsichtlich ihres Cyber-Risikos und die Frage, wie die Unternehmen dieses Risiko künftig steuern wollen.
Wesentliche Ergebnisse des Reports:
- 76 Prozent der befragten Manager aus der Energiebranche gaben als gravierendstes Schadensszenario für ihr Unternehmen Betriebsunterbrechungen an. Dabei verwiesen sie nicht nur auf die wachsende Bedrohung von Cyber-Angriffen für die Energiebranche, sondern betonten, dass Betriebsunterbrechungen generell ein zunehmendes Risiko darstellen.
- Obgleich mehr als die Hälfte der Befragten aus der Energiebranche das Cyber-Risiko auf einem der ersten fünf Plätze im Risiko-Ranking sehen, gaben 54 Prozent an, entweder gar nicht zu wissen, welches ihr schlimmstes Schadensszenario sei, oder aber den möglichen Schaden nicht beziffern zu können.
26 Prozent der Befragten bestätigten, dass ihr Unternehmen in den letzten zwölf Monaten Opfer einer erfolgreichen Cyber-Attacke war. - Die Energiebranche beabsichtigt verstärkte Investitionen in das Cyber-Risikomanagement. Diese Aussage trafen 77 Prozent der Befragten im Hinblick auf ihr Unternehmen, während 26 Prozent angaben, Cyber-Versicherungen abzuschließen oder den Versicherungsschutz ihres Unternehmens erhöhen zu wollen.
"Angesichts zunehmender Digitalisierung und somit Vernetzung der Energiebranche sollte die Gefahr von schweren Betriebsunterbrechungen, von Datenverlusten und in der Folge hohen finanziellen Verlusten durch Cyber-Angriffe sehr ernst genommen werden", sagte Michael Härig, Leiter des Branchenteams Power bei Marsh Deutschland, zu den Ergebnissen des Reports. "Es ist zwar erfreulich, dass mehr als drei Viertel der befragten Manager planen, stärker in das Cyber-Risikomanagement zu investieren. Doch die Tatsache, dass mehr als die Hälfte ihr Risiko noch nicht beziffern können, ist Besorgnis erregend. Unternehmen, die keine Planung zur Minimierung und Steuerung der Risiken durch Cyber-Angriffe haben oder noch nicht konkret wissen, wie hoch ihr Risiko überhaupt ist, sollten jetzt dringend handeln und sich gegen die möglichen Auswirkungen einer Attacke auf ihren Geschäftsbetrieb und ihre Systeme wappnen."
Der Report basiert auf den Ergebnissen des Marsh-Microsoft Global Cyber Risk Perception Survey der zwischen Juli 2017 und August 2017 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 1.312 Manager aus den Bereichen Informationstechnologie, Risikomanagement, Finanzen, Recht / Compliance sowie von Geschäftsleitungs- bzw. Vorstandsebene an der weltweiten Umfrage teil. Etwa 7 Prozent der Befragten waren aus der Energiebranche.