Die von Katastrophen verursachten Schäden waren im ersten Halbjahr laut dem Rückversicherer Swiss Re weiterhin auf sehr niedrigem Niveau. Wie aus einer Einschätzung des Swiss Re Institute hervorgeht, lag der gesamtwirtschaftliche Schaden aus Natur- und von Menschen verursachten Katastrophen in den ersten sechs Monaten 2019 bei 44 Milliarden US-Dollar. Das war weniger als im Vorjahreszeitraum von 51 Milliarden Dollar und deutlich weniger als der Halbjahresdurchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 109 Milliarden Dollar.
Mit 40 Milliarden Dollar entfiel der Löwenanteil der Schäden auf Naturkatastrophen. Davon lagen die Wind- und Wasserschäden in zahlreichen Ländern wie USA, Kanada, Europa, Australien, China und Iran bei 32 Milliarden Dollar.
Von den Schäden aus Naturkatastrophen waren nur 15 Milliarden Dollar versichert nach 21 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Das lag an mehreren großen Katastrophen in Regionen mit einer niedrigen Versicherungsdurchdringung. So war der Zyklon Idai im südlichen Afrika, der verheerende Überflutungen und Stürme etwa in Mosambik, Malawi, Zimbabwe und Madagaskar verursachte, mit 1.000 Todesopfern die tödlichste Katastrophe. Von den geschätzten 2 Milliarden Dollar an wirtschaftlichen Schäden waren allerdings nur etwa 7 Prozent versichert.
Die Auswirkungen der erneut trockenen Wetterbedingungen mit neuen Hitzerekorden in Europa sind noch nicht bezifferbar. "Extreme Hitzewellen und Dürren, wie wir sie in den letzten Jahren erlebt haben, werden in Zukunft vermutlich häufiger auftreten; dadurch steigt auch das Risiko für Waldbrände und Ernteausfälle", sagte Martin Bertogg, Head of Catastrophe Perils bei Swiss Re.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat in seinem Ende Juli veröffentlichten Bericht die Schäden aus Naturkatastrophen im ersten Halbjahr auf rund 42 Milliarden Dollar beziffert.