Eidgenössisches Krisenmanagement

Schweizerische Nationalbank übernimmt Risikopositionen der UBS


Der Bundesrat der Schweiz hat zusammen mit Notenbank und Bankenaufsicht des Landes umfangreiche Maßnahmen zur Stärkung des Finanzsystems ergriffen. Das Maßnahmenpaket solle zu einer nachhaltigen Stabilität des Finanzsystems beitragen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung von Bundesrat, Schweizerischer Notenbank und Bankenaufsicht (SFBC). Unter anderem sollen die Spareinlagen besser geschützt werden. Der Bundesrat sprach sich für eine "angemessene Erhöhung" der Einlagengarantie aus, allerdings ohne Details zu nennen. Dem schweizerischen Parlament solle im Winter ein Vorschlag für eine "fundamentale Revision des Einlagengarantiesystems" unterbreitet werden. Bislang sind Sparguthaben bis 30.000 CHF garantiert.

Zudem wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) Risikopositionen der UBS AG in Milliardenhöhe übernehmen. Damit kann die Großbank mit Sitz in Zürich unter anderem ihre langfristige Refinanzierung sicherstellen. Die Vereinbarung sieht einen Transfer von höchstens 60 Mrd. USD illiquider Wertpapiere und anderer Problembestände aus der Bilanz der UBS an eine separate Zweckgesellschaft vor, die sich vollständig im Besitz und unter Kontrolle der SNB befindet. Die Zweckgesellschaft soll durch die UBS mit einem Eigenkaptital von maximal 6 Mrd. USD ausgestattet werden. Zur Finanzierung und gleichzeitigen Wahrung einer starken Eigenkapitalbasis kann die UBS über eine Pflichtwandelanleihe neue Mittel in Höhe von 6 Mrd. CHF beschaffen. Die Pflichtwandelanleihe wurde nach Angaben der Bank bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft vollumfänglich platziert. Die SNB finanziert die Zweckgesellschaft mit einem Darlehen von bis zu 54 Mrd. USD. Dieses sei durch die Verpfändung sämtlicher Aktiva der Zweckgesellschaft gesichert, hieß es.

Unterdessen hat sich die zweite schweizer Großbank Credit Suisse Group mit der Eidgenössischen Bankenkommission (EBK) über ihre künftige Kapitalausstattung und Verschludungsgrenzen geeinigt. Wie das Institut am Donnerstag mitteilte, beinhaltet dies eine Kapitalerhöhung um rund 10 Mrd CHF. Die Kapitalerhöhung sei von einer Gruppe von Investoren gezeichnet worden und sei bereits vollständig platziert. Den größten Anteil habe die Qatar Holding LLC übernommen.

Kommentare zu diesem Beitrag

Konrad /21.10.2008 06:21
Ein Blick auf die Bilanzssummen der UBS und CreditSuisse führt schnell zu einer Ernüchterung. Der Schweizer Staatshaushalt ist ein Winzling gegenüber 2000 Milliarden Franken Bilanzsumme. Wie wollen das die Eidgenossen stämmen?
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