Self-Assessments dominieren im OpRisk-Management der Banken


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Die große Mehrheit der Kreditinstitute in Deutschland beschränkt sich beim Messen operationeller Risiken auf vereinfachte Methoden. 80 Prozent verwenden beispielsweise den von der Bankenaufsicht vorgegebenen Basisindikator. Nur etwa jede zehnte Bank geht einen Schritt weiter und nutzt fortschrittliche Ansätze wie den Advanced Measurement Approach. Dieser erlaubt eine exaktere Messung operationeller Risiken. Im Ergebnis müssen Banken weniger Eigenkapital hinterlegen. Ein häufiges Hindernis bei der praktischen Umsetzung stellt die geringe Datenbasis dar. Aufgrund teilweise fehlender interner Risikodaten hat sich für die Messung und Steuerung operationeller Risiken noch kein Marktstandard durchgesetzt. Viele Institute scheuen deshalb die Investitionen in fortschrittlichere Ansätze und warten lieber ab. Das ist ein Ergebnis der Marktstudie „Kompass Banksteuerung 2007“ von Steria Mummert Consulting.

Bei den Banken ist der Einsatz regelmäßig stattfindender Self-Assessments für die Identifikation operationeller Risiken am meisten verbreitet. Der Grund: Durch die interne Befragung der eigenen Experten sind die Banken am ehesten in der Lage, der Gefahr von Verlusten auf die Spur zu kommen. Darunter fallen sämtliche Risiken eines Unternehmens, die beispielsweise durch Betrugsfälle, Prozess- oder Systemfehler herbeigeführt werden. In der Praxis kann so das Versagen interner Verfahren, Menschen oder Systeme aufgedeckt und durch geeignete Gegenmaßnahmen verhindert werden. Aber auch externe Ereignisse, wie Fehler in der Infrastruktur, werden von der Analyse erfasst.

Szenarioanalysen werden dagegen nur von 29 Prozent der Befragten eingesetzt. Die geringe Verbreitung dieser Methode hängt unter anderem mit den aufsichtsrechtlichen Bestimmungen zusammen. Demnach sind derzeit nur Banken zum Einsatz dieses Instruments verpflichtet, die einen fortschrittlichen Messansatz (Advanced Measurement Approach) verwenden. Das ist in Deutschland derzeit nur bei zehn Prozent der Banken der Fall. Wegen der geringen Anzahl von Instituten und einer mangelnden Datenlage fehlt es bei den Quantifizierungsmodellen bis heute an einem Marktstandard. Fachlicher Entwicklungsbedarf besteht hier beispielsweise bei der Datenqualität oder der Einbeziehung unterschiedlicher Teildatenbestände in ein einheitliches Modell.

Risikolandkarten kommen nur bei jedem vierten Institut zur Anwendung. Dieses Instrument stellt für die Banken häufig auch nur eine erste Orientierung dar, um die wesentlichen risikobehafteten Bereiche ihrer Bank zu identifizieren. Dabei leiden sowohl die Risikolandkarten als auch die Szenarioanalysen an einem Datenerhebungsproblem. In nahezu keiner Bank ist eine ausreichend lange Datenhistorie vorhanden, die es erlauben würde, eine valide Messung und letztlich Steuerung der operationellen Risiken durchzuführen.

 

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