"Skimming" nennt sich die betrügerische Manipulation der Selbstbedienungsautomaten. Der englische Begriff "Skimming" heißt zu Deutsch abschöpfen oder absahnen. Für den Betrug am Geldausgabeautomaten montieren die Täter ein kleines Gerät vor den Schlitz für die EC-Karte. Dieses so genannte Vorsatzgerät zeichnet die Daten auf dem Magnetstreifen der EC-Karte auf. Gleichzeitig erfasst eine von den Betrügern installierte Mini-Kamera oder eine Auflagetastatur die PIN-Nummer beim Eintippen. Mit den erbeuteten Daten wird in kürzester Zeit eine Kopie der EC-Karte erstellt. Zusammen mit der erspähten PIN-Nummer wird dann vorrangig von Geldausgabeautomaten im europäischen Ausland Geld abgehoben.
Das Landeskriminalamt Niedersachsen hat 2006 bundesweit mehr als 300 "Skimming"-Attacken registriert. Betroffen waren auch Automaten in Bremen. Die Bremer Landesbank hat deshalb ihre Geldausgabeautomaten in Bremen und Oldenburg mit neuester Technik gegen diese Manipulationsversuche gesichert. Sicherheitsfirmen und Kreditinstitute haben inzwischen unterschiedliche Verfahren entwickelt und teilweise eingeführt, um die Kunden vor solchen "Skimming"-Attacken zu schützen. Die Bremer Landesbank hat sich für ein so genanntes "Anti-Skimming"-Modul entschieden, das in ihren Geldausgabeautomaten installiert wird. In dem Bauteil einer hannoverschen Firma sorgt ein kleiner Chip dafür, dass beim betrügerischen Auslesen des Magnetstreifens der EC-Karte das Magnetfeld so intensiv überlagert wird, dass ein Lesen der Daten unmöglich ist.
Mathias Hobein, Sicherheitsbeauftragter der Bremer Landesbank: "Der Kunde kann damit seine Transaktion trotz des angebrachten Skimming-Geräts unbesorgt durchführen." Anders als bei einigen anderen Schutzsystemen, die die Geldausgabeautomaten bei einer "Skimming"-Attacke außer Betrieb setzen, ermöglicht die bei der Bremer Landesbank eingesetzte Lösung eine unterbrechungsfreie Nutzung durch die Kunden. "Außerdem erhalten wir bei einem Manipulationsversuch elektronisch eine Meldung vom Automaten und informieren die Polizei, die dann sofort eingreifen kann", erklärt Hobein. So können im günstigsten Fall die Täter gefasst oder zumindest die angebrachten "Skimming"-Geräte sichergestellt und ausgewertet werden, was den Ermittlungsbehörden wertvolle Kenntnisse verschafft.
[Bildquelle: Wincor Nixdorf]