Risikomanagement in Versicherungen

Solvency II: Hürden bei schneller Einführung von Säule 2 und 3


Solvency II: Hürden bei schneller Einführung von Säule 2 und 3 News

Laut einiger Stimmen könnten die neuen EU-Eigenkapitalregeln für Versicherungen (Solvency II) nun doch erst 2016 kommen. Allerdings gibt es auch Vorschläge, Solvency II schrittweise einzuführen und einige Teile des Pakets vorzuziehen. Im Gespräch sind zum Beispiel die Vorgaben an das Risikomanagement sowie die Berichtspflichten für die Kapitalausstattung. Ob das umsetzbar ist, bleibt fraglich. Das belegt jedenfalls eine aktuelle Umfrage von AXA Investment Managers unter 50 Versicherungsunternehmen und 12 Pensionskassen. Sie zeigt, dass sich die Unternehmen bislang nicht ausreichend für Solvency II gerüstet sehen und insbesondere Defizite in den Bereichen gesehen werden, die möglicherweise vor 2016 eingeführt werden sollen.

Bei der Umsetzung der zweiten und dritten Säule gibt es noch viel zu tun

AXA Investment Managers hat in ihrer Umfrage Versicherungen befragt, wie gut sie grundsätzlich auf Solvency II vorbereitet sind. Es zeigt sich, dass vor allem die neuen Anforderungen an das Risikomanagement (Säule 2) sowie die Reportingpflichten (Säule 3) Sorge bereiten – also genau die Bereiche, die möglicherweise vorab eingeführt werden sollen. Dabei sind sich die unterschiedlichen Personalebenen (Vorstände, Bereichs- und Projektleiter) in der Gesamteinschätzung einig – im Detail allerdings nicht immer. So haben laut der Studie zwar insgesamt 46 Prozent der befragten Unternehmen ihre Prozesse für Reporting und Offenlegung angepasst. Ein Blick auf die unterschiedlichen Ebenen der Unternehmen zeigt jedoch deutliche Unterschiede: 60 Prozent der Vorstände, aber lediglich 21 Prozent der Projektleiter sind der Auffassung, diese Prozesse bereits angepasst zu haben.

Besonders interessant sind auch die Antworten auf die Frage zum internen Risikomanagement: Insgesamt sagen 68 Prozent aller Unternehmen aus, dieses schon angepasst zu haben. Doch auch hier bestehen große Unterschiede zwischen den verschiedenen Entscheidungsebenen: Die Projektleiter geben zu 57 Prozent an, die Prozesse bereits angepasst zu haben, während dies nur 40 Prozent der Vorstände aussagen.


[Bildquelle: © Air0ne - Fotolia.com]

 

Kommentare zu diesem Beitrag

Markus /30.11.2012 22:35
Ist doch alles im Lot !!!

Erstmal wurde der Fokus auf den wichtigsten Faktor gelegt - Säule 1 !!!

d.h. mehr Eigenkapital - besseres Risikoverständnis - allgemein Aufbau von quantitaiven RM-Prozessen - sofern noch nicht vorhanden - Wesentlichkeit & Proportionalität und nicht 4% der Bruttoprämien oder etwas in der Art.

Es reicht halt nicht mehr aus - Bilanztuning der Aufsicht vorzugaukeln...

Bei Säule 2 und 3 liegt das Problem in der Beschneidung und Neuetabilierung von Hierachien und Kontrollsystemen. Da wird so ziemlich jedem Wirtschaftsabsolvent-Bilanz-Wirtschaftsprüfer-Depp ans Bein gepinkelt. Ausserdem wird klar, dass man mit grundlegenden Statistikkenntnissen nicht weit kommt !!!

Zuerst muss man sein RM verstehen - im Prinzip aber zu aller erst sein eigentliches Geschäft !!! ->Säule 1, Risikoverteilungen, Aggregation, RV-Geschäfte usw. - dann geht es um die Steuerung und Dokumentation.

Das den Luschen jetzt der Arsch auf Grundeis geht ist doch nur verständlich...

Bin für Anfang 2015 aber sehr optimistisch...
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