Die bereits im Jahr 1998 gestartete Weiterentwicklung der Kapitalanforderungen für die unterschiedlichen Risikoarten in Kreditinstituten hat mit dem Inkrafttreten der Solvabilitätsverordnung (SolvV) und der Liquiditätsverordnung (LiqV) zum 1. Januar 2007 ihren vorläufigen Abschluss gefunden und lösen die bisher geltenden Grundsätze I und II ab. Die SolvV deckt die erste und dritte Säule aus Basel II ab, während die zweite Säule in Deutschland im Rahmen der MaRisk (Mindestanforderungen an das Risikomanagement) abgedeckt wird.
In der aktuellen Publikation "SolvV - Aspekte der Umsetzung", herausgegeben von Frank Romeike und Gerrit Jan van den Brink (Bank-Verlag Medien, Köln 2007) wurde bewusst davon abgesehen, jeden Paragraphen der SolvV einzeln zu behandeln und zu diskutieren. Vielmehr wurden in diesem Buch einige interessante und anspruchsvolle Themen aus der SolvV im Detail behandelt. So erhält der Leser einen guten Überblick über die Themen, die von einer besonderen Relevanz sind. Außerdem beinhaltet dieses Buch eine Reihe von praktischen Tipps für die Umsetzung der SolvV, die der Leser nutzbringend in seiner Organisation einbringen kann.
Die schwierigste Aufgabe, die gleich am Anfang zu lösen ist, ist die Auswahl einer adäquaten Berechnungsmethode für die Bank. Obwohl viele Banken ihre Wahl bereits festgelegt haben, so steht für die nahe Zukunft die Frage an, ob es einen Sinn ergibt, einen fortgeschrittenen Ansatz für die Berechnung des Anrechnungsbetrages für das Kredit- oder operationelle Risiko zu implementieren. Auch wenn die Banken möglicherweise keine Überlegungen bezüglich des regulatorischen Anrechnungsbetrages anstellen, so ist es doch – aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen – erstrebungswert für die interne Steuerung der Bank fortgeschrittene und moderne Ansätze einzusetzen.
Gerade im Rahmen der Anforderungen an Säule II sind die Banken gehalten, die Risikotragfähigkeit regelmäßig zu überprüfen. Für diese Prüfung ist die Anwendung fortgeschrittener Ansätze unentbehrlich. Die einfacheren Ansätze sind nicht in der Lage das tatsächliche Risiko korrekt abzubilden. Sie bieten daher kaum Anhaltspunkte für eine Professionalisierung des Risikomanagements. Bei Anwendung von fortgeschrittenen Ansätzen (IRB, AIRB, AMA) werden die Banken Ihre Steuerung unter Risiko-Return-Gesichtspunkten verbessern und sich eine gute Ausgangsbasis im Wettbewerb schaffen können.
Das Buch ist in fünf Blöcke aufgeteilt. Ein einführender Beitrag (Frank Romeike) gibt einen groben Überblick über die Solvabilitätsverordnung. Das anschließende Kapitel widmet sich dem Kreditrisiko, konkret der "Konstruktion trennscharfer Tests für aufsichtsrechtliche Risikoparameter" (Uwe Wehrspohn). Ein weiterer Beitrag im Kapitel "Kreditrisiko" widmet sich den "Datenanforderungen an den Partial use und die Parallelrechnung in der SolvV - Lösungsansätze für ein integriertes Datenmanagement in KSA und IRBA" (Stephan Fleischer/Torsten Peukert). Der anschließende dritte Themenschwerpunkt widmet sich dem "Marktpreisrisiko" und deren Quantifizierungsansätzen (Arnd Wiedemann/Martin Horchler). Im vierten Block werden die Anforderungen an die Quantifizierung des operationellen Risikos skizziert (Gerrit Jan van den Brink). Das abschließende Kapitel widmet sich den "Offenlegungsvorschriften nach der Solvabilitätsverordnung" (Karsten Füser/Thorsten Stetter).
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