S&P bestätigt Deutschland-Langfristig-Rating mit 'AAA'


Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat das Rating von 'AAA' der Bundesrepublik Deutschland mit stabilem Ausblick bestätigt. Zur Begründung führte die Ratingagentur jetzt die deutliche Verbesserung bei den Staatsfinanzen an. Gleichzeitig machte sie aber deutlich, dass für eine nachhaltige Erholung weitere Maßnahmen erforderlich seien, die aber wegen der ideologischen Differenzen der Koalitionspartner in der laufenden Legislaturperiode nicht zu erwarten seien. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht habe es in Deutschland Fortschritte gegeben. "Deutschland hat aus ökonomischer Sicht wichtige Schritte hin zu einem Wandel gemacht. Die Produktivität hat wieder angezogen, und die Wettbewerbsfähigkeit ist wieder voll hergestellt", sagte Jean-Michel Six, Chefvolkswirt Europa von Standard & Poor's, auf der Jahrespressekonferenz der Ratingagentur in Frankfurt. Er hob außerdem hervor, dass Deutschland von den europäischen Ländern am wenigsten von einem möglichen wirtschaftlichen Abschwung in den USA betroffen wäre. Gründe seien der durch den hohen Anteil an Investitionsgütern günstige Exportmix sowie die anhaltend gute Nachfrage aus Schwellenländern, so Six. Die Analysten stellen Deutschland angesichts seiner fiskalischen Disziplin und der Umsetzung lange fälliger Reformen ein gutes Zeugnis ausgestellt.

"Die Bereiche, die Abwärtsdruck auf das Rating gegeben haben, wurden verbessert", sagte Ratinganalyst Kai Stukenbrock. Die Faktoren hinter der positiven Entwicklung in Deutschland seien die stärker als noch vor einem Jahr erwartete zyklische Erholung, die Belebung des Arbeitsmarkts - insbesondere im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Stellen -  sowie die ergriffenen Konsolidierungsmaßnahmen. Besonders positiv sei die deutliche und vor allem rascher als erwartete Verbesserung der Staatsfinanzen in Deutschland. Die verbesserte Ausgabendisziplin ist nach Einschätzung von S&P nachhaltig. Darüber hinaus wirkten sich die höheren Einnahmen aus Steuern und Beiträgen im Zuge der wirtschaftlichen Erholung positiv aus. Die Schuldenquote dürfte sich weiter reduzieren und von 67,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im laufenden Jahr auf 65,3 Prozent im Jahr 2010 sinken. der Analyst merkte jedoch an, dass im Jahr 1991 die Schuldenquote noch rund 40 Prozent betragen habe und daher noch "viel zu tun" sei. Stukenbrock zufolge müssen die erzielten Erfolge nun mittel- bis langfristig von  strukturellen Reformen flankiert werden. Allerdings werde der Wille zu weiteren Reformen im Verlauf der Legislaturperiode durch parteipolitischen Differenzen eingeschränkt. Auch aus volkswirtschaftlicher Sicht hat sich die Lage in Deutschland nach Einschätzung von S&P verbessert. "Die Produktivität hat wieder angezogen, und die Wettbewerbsfähigkeit ist wieder voll hergestellt", konstatierte Jean-Michel Six, Chefvolkswirt Europa von S&P. Er betonte zudem, dass Deutschland von allen europäischen Ländern am wenigsten von einem möglichen Abschwung in den USA betroffen sein werde. Zur Begründung verweist der Chefvolkswirt auf den Exportmix mit seinem hohen Anteil an Investitionsgütern sowie auf die anhaltend gute Nachfrage aus den Schwellenländern. Weiter stellt die Ratingagentur fest, dass trotz positiver Impulse eine Stagnation bei den Realeinkommen und eine schwache Inlandsnachfrage zu verzeichnen seien. Six merkte jedoch an, dass die Konsumnachfrage in den übrigen Ländern Europas von einem Boom im Immobilienmarkt gestützt sei. In Deutschland sind seiner Ansicht nach durch die deutliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im Lande die Weichen gestellt für einen Anstieg der Realeinkommen und der Beschäftigtenzahlen in den nächsten 18 Monaten. "Die Wahrscheinlichkeit für eine verbesserte Inlandsnachfrage in der zweiten Hälfte 2007 und im Jahr 2008 ist stark gestiegen, und daraus sollte sich eine ausgewogene Wachstumsbasis ergeben", sagte Six. S&P rechnet für das laufende Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von deutlich über 2,2 Prozent. Damit läge Deutschland erstmals seit zehn Jahren über dem Durchschnitt der Eurozone. Für 2007 erwartet S&P eine nachlassende Wachstumsdynamik und prognostiziert einen BIP-Anstieg von 1,5 Prozent.

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