Der Verband der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer zeigt sich besorgt über die Spionage, die von amerikanischen und britischen Geheimdiensten in Europa und Deutschland offenbar in großem Stil betrieben wird. "Die bekannt gewordenen massiven Spionageaktivitäten durch amerikanische und britische Geheimdienste haben unsere Vermutungen bestätigt, dass man auch vor der Bespitzelung befreundeter Staaten nicht sicher sein kann", erklärte Rainer Glatz, Geschäftsführer der VDMA-Arbeitsgemeinschaft Produkt- und Know-how-Schutz.
"Gerade die Fokussierung auf den Süden und Westen von Deutschland, in denen viele unserer Hidden Champions sitzen, lässt die Sorge aufkommen, dass auch gezielt Wirtschafts- und Industriespionage betrieben wird", fügte Glatz hinzu. "Der Verlust von elementarem Know-how um Prozesse, Produkte, Märkte und Kunden bedroht den gesamten deutschen Maschinen- und Anlagenbau."
Der Maschinen- und Anlagenbau müsse sein Know-how selbst schützen, stellte der VDMA fest. Umfragen bei den Maschinenbauern hätten deutlich gemacht, dass sich die Unternehmen vom Staat eher verlassen fühlen und soweit als möglich auf "Selbsthilfe" setzten. Nur zehn Prozent der VDMA-Mitglieder nutzten Sicherheitsbehörden und -institutionen wie Verfassungsschutz und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) um sich zu über Sicherheitsmaßnahmen zu informieren.
Die Maschinenbaubranche umfasst neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Unternehmen wie ThyssenKrupp, Gildemeister oder Kuka. Mit fast einer Million Beschäftigten ist die Branche der größte industrielle Arbeitgeber in Deutschland.
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