Die Düsseldorfer WestLB hat einem Zeitungsbericht zufolge innerhalb kurzer Zeit 100 Millionen Euro verloren. Grund sei eine Fehlspekulation im Aktienhandel, so verschiedene Presseberichte. Die Verantwortung für die Geschäfte habe bei dem Geschäftsbereichsleiter für den Aktienmarkt und einem verantwortlichen Direktor gelegen, die beide am Montag entlassen worden seien. Bei der Fehlspekulation handelt es sich um Geschäfte mit Stamm- und Vorzugsaktien des Automobilkonzerns Volkswagen. In Händlerkreisen werde vermutet, dass die WestLB auf eine Kursdifferenz zwischen den beiden Aktiengattungen spekuliert habe. Als der Sportwagenhersteller Porsche seinen Anteil an VW vor eineinhalb Wochen aufstockte, sei der Kurs der mit Stimmrechten versehenen Stammaktien stärker gestiegen als der der stimmrechtslosen Vorzugsaktien. Der Geschäftsbereichsleiter habe die Bank verlassen und widme sich anderen Aufgaben, sagte ein WestLB-Sprecher „Die WestLB hat sowohl für den Eigenhandel als auch für andere Geschäftsfelder ein straffes Risikomanagement. Bei Verstößen gegen diese Regeln zieht die Bank entsprechende Konsequenzen“, erläuterte er. Eine Sprecherin der Finanzaufsicht BaFin kommentierte den Vorfall in der Form, dass man die Vorgänge genau beobachte. Zu möglichen Verstößen gegen Vorschriften wollte sie aber keine Stellung nehmen. Die WestLB ist als privatrechtliche Geschäftsbank vor fünf Jahren aus der Aufspaltung der ehemaligen Westdeutschen Landesbank Girozentrale hervorgegangen. Deren öffentlich-rechtliches Geschäft wurde in die NRW.Bank als Förderbank des Landes ausgegliedert.
[Bildquelle: WestLB]