Krisenfestigkeit auf dem Prüfstand

Stresstest für Versicherer startet noch dieses Jahr


Stresstest für Versicherer startet noch dieses Jahr News

Neben den großen Banken Europas müssen in diesem Jahr auch die Erst- und Rückversicherer ihre Krisenfestigkeit unter Beweis stellen. Der Regulierer der Versicherungsbranche gab diese Woche den Startschuss für den diesjährigen Stresstest.

Pläne für solch eine Überprüfung der Assekuranzen sind seit Anfang des Jahres bekannt. Die Versicherer müssen der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA, European Insurance and Occupational Pensions Authority) nachweisen, dass sie auch in unruhigen Zeiten überleben können. Simuliert werden zwei Szenarien mit Turbulenzen an Märkten für Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Aktien. Auch ungünstige Entwicklungen bei Immobilienpreisen und Zinsen werden getestet. Simuliert werden zudem Veränderungen der Sterblichkeit, unzureichende Reserven und Katastrophen.

Die Widerstandskraft der Branche gegen all diese Unbill wird dabei gemessen an den neuen Regeln Solvency II, die ab 2016 in Kraft treten. Grundlage des Stresstests ist die Bilanz der Versicherer für das Jahr 2013. Insgesamt wird die Krisenfestigkeit von Assekuranzen geprüft, die mehr als die Hälfte des Marktes in Europa bedienen.

Erhoben werden die Daten von den nationalen Regulierern im Juli. Die übergeordnete Behörde Eiopa wird diese dann im August und September auswerten. Die Ergebnisse der Stresstests sind im November zu erwarten.

Der letzte Test der Branche fand im Jahr 2011 statt, mehr als 90 Prozent der Versicherer bestanden ihn. 13 Versicherungsgruppen fielen in einem simulierten Negativszenario aber durch: Insgesamt 4,4 Milliarden Euro würden der Branche bei der Mindestkapitalausstattung nach Solvency II fehlen, wenn die schlimmsten Annahmen eintreten.

Die Eiopa will zudem technische Spezifikationen veröffentlichen, die die Versicherer in den kommenden zwei Jahren bis zum Inkrafttreten von Solvency II befolgen müssen, wenn sie ihre Vermögenswerte, Verpflichtungen und die Mindestkapitalanforderungen kalkulieren.

 

 

[Bildquelle: © bluedesign - Fotolia.com]

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